DVT-Diagnostik: Gute Bilder schaffen Vertrauen - ZWP online - das Nachrichtenportal für die Dentalbranche

2021-12-14 20:57:29 By : Ms. Moka Long

Privatdozent Dr. Dirk Schulze ist einer der Geschäftsführer der Digital Diagnostic Center GmbH in Freiburg im Breisgau. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Dennis Rottke leitet das 2010 gemeinsam gegründete DDZ. Das DDZ hat sich darauf spezialisiert, klare Antworten auf Fragen der bildgebenden Diagnostik im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich zu geben. Zahnärzten und Patienten Sicherheit bei der Therapieplanung und Patientenversorgung zu geben, ist ihr vorrangiges Ziel. Das DDZ-Team untersucht zum einen Röntgenbilder von Zahnarztpraxen und HNO-Ärzten, zum anderen erstellt es mit eigenen 3D-Geräten eigene Bilder.

Herr Dr. Schulze, mit welchem ​​medizinischen Hintergrund stellen Sie sich die Fragen im DDZ?

Zuerst habe ich Zahnmedizin und Medizin studiert, dann eine radiologische Facharztausbildung absolviert. Danach habe ich im universitären Umfeld gearbeitet und Studenten ausgebildet. Schon damals – insbesondere an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg – habe ich ausschließlich für Zahnkliniken gearbeitet. Am DDZ bilden wir einerseits einen ganz normalen Patientenbetrieb ab: Zahnarztpraxen, Oralchirurgie oder Kieferchirurgie überweisen Patienten ausschließlich zum Zwecke der bildgebenden Diagnostik an uns. Unmittelbar nach der Aufnahme führen wir die Untersuchung durch und besprechen die Ergebnisse mit dem Patienten. Anschließend generieren wir die Befunde sowie adäquat rekonstruierte Bilder und versenden diese Dokumente. Weit über 95 Prozent davon sind DVT-Untersuchungen. Der Schnittstelle zwischen dem orofazialen System und den Nasennebenhöhlen kommt eine besondere Bedeutung zu, weshalb wir regelmäßig TVT-Diagnostik für HNO-Ärzte durchführen. Daher haben wir uns bei der Auswahl unserer Geräte entsprechend positioniert. Andererseits stellt das Beratungsgeschäft einen großen Teil unserer Arbeit dar: Diese DVT-Datensätze werden bereits in Praxen erzeugt, die selbst über ein DVT-Gerät verfügen. Wir erhalten die Daten dann in der Regel elektronisch und selbstverständlich datenschutzkonform zur Auswertung der Aufzeichnungen. Der Anteil dieser Datensätze ist deutlich gestiegen, da auch die Zahl der Nutzer stetig steigt. Neben diesen beiden weiteren Praxisbereichen bieten wir auch Weiterbildungen an. Dieser dritte Bereich ist uns besonders wichtig: Wie führe ich mit diesen DVT-Systemen eine gute Diagnose durch? Welche Dokumentationspflichten habe ich? Wie kann ich die Diagnostik in den Arbeitsablauf meiner Praxis einbetten? Das sind brennende Fragen, auf die wir Anwendern in Schulungen Antworten geben.

Warum erwerben viele Praxen eine TVT und lagern dann die Diagnostik aus?

Dies sind Praxen, die keine Zeit für die Diagnose haben und diesen Teil aus geschäftlichen Gründen delegieren. Manche erwerben so viele Untersuchungen, dass sie nie alle finden konnten, weshalb sie diesen Service bei uns kaufen. Damit stellen sie auch sicher, dass die mit den Ermittlungen verbundenen Dokumentationspflichten rechtssicher abgebildet werden. Denn letztlich ist es unerheblich, woher der Befund kommt. Die Praxen übernehmen unseren Bericht und binden ihn in ihre Patientendokumentation ein. Es ist durchaus zulässig, für bestimmte Untersuchungstechniken die Hilfe von Spezialisten in Anspruch zu nehmen. Dies wird beispielsweise auch in der Radiologie häufig gemacht. Leider ist die Qualität der Aufnahmen aus den Praxen nicht immer optimal. Das hat verschiedene Gründe, liegt meiner Meinung nach aber vor allem daran, dass die Mitarbeiter, die die Aufnahmen machen, in Deutschland keiner Ausbildungspflicht unterliegen. Für den Zahnarzt, der ein DVT-Gerät bedienen möchte, ist es natürlich notwendig, eine – wenn auch einigermaßen überschaubare – Schulung zu absolvieren, um sich DVT-Fachwissen anzueignen. Unverständlich ist aus meiner Sicht jedoch, dass es für den Personenkreis, der die Aufnahmen technisch vornimmt, keine Schulungspflicht gibt.

Sie sehen täglich zahlreiche 3D-Röntgenbilder, die mit DVT-Geräten unterschiedlicher Hersteller erstellt wurden, und verwenden auch selbst unterschiedliche Geräte. Welches System halten Sie derzeit für das beste auf dem Markt?

Wir haben in den letzten Jahren definitiv zehn verschiedene DVT-Geräte betrieben. Es sind komplexe Systeme und es gibt so viel mehr Anpassungen und Fehlermöglichkeiten als bei der Erstellung von Panorama-Layer-Aufnahmen. Aus diesem Grund ist es von größter Bedeutung, beim Kauf ein zuverlässiges DVT-System zu wählen. Beim Vergleich der Gerätehersteller sticht Planmeca aus vielen Gründen heraus: Ich arbeite seit 2006 mit DVT-Geräten des finnischen Dentalgeräteherstellers – und diese Systeme sind im Vergleich zu vielen anderen Herstellern äußerst zuverlässig. Technisch gesehen ist das Gesamtpaket aus Hard- und Software von Planmeca wahrscheinlich das derzeit beste auf dem Markt. Die DVT-Geräte überzeugen durch ihre einfache und plausible Bedienbarkeit und liefern eine hervorragende Bildqualität. Außerdem halte ich Romexis, die Benutzeroberfläche zur Bedienung von Planmeca-Geräten, für die derzeit beste Plattform des Herstellers. Die Software verfügt über eine übersichtliche Oberfläche, auf der vieles individuell angeordnet werden kann und der Untersuchungsprozess logisch abgebildet wird. Als Anwender ist man auf eine Software angewiesen, deren Funktionen und „Klickpfade“ schnell erlernbar sind und mit der man schnell und flexibel arbeiten kann – und mit Romexis ist Planmeca sehr gut aufgestellt. Auch die Aufbereitung der Daten für die diagnostische Analyse überzeugt. Der wichtigste Punkt sind für mich die offenen Schnittstellen: Es ist essenziell, externe Daten importieren zu können und eigene, selbsterworbene Daten standardkonform exportieren zu können. Die Kompatibilität von Daten aus unterschiedlichen Systemen wird immer wichtiger. Das offene System von Planmeca ermöglicht Interoperabilität in beide Richtungen.

Mit welchem ​​3D-Röntgengerät von Planmeca arbeiten Sie derzeit am DDZ und warum haben Sie sich für dieses Modell entschieden?

Wir haben uns aufgrund des Aufnahmevolumens von bis zu 20 x 10 Zentimeter für den ProMax 3D Mid entschieden, mit dem wir verschiedenste diagnostische Aufgaben durchführen können. Eine Besonderheit ist der Ultra-Low-Dose-Modus von Planmeca, mit dem es möglich ist, 3D-Bilder mit geringerer Strahlendosis als herkömmliche 2D-Panoramabilder zu erstellen. Die Dosisreduktion hat natürlich Konsequenzen für das rekonstruierte Bild, was automatisch das inhärente Bildrauschen erhöht. Um die Bildqualität entsprechend anzupassen, hat Planmeca hierfür einen Rauschfilter bereitgestellt. Das haben sie vorbildlich umgesetzt.

Für welche Indikationen verwenden Sie hauptsächlich das Planmeca DVT?

Das Planmeca-Gerät setzen wir vor allem dann ein, wenn eine spezielle Volumengröße benötigt wird, nämlich 10 x 10 Zentimeter – so lassen sich der Oberkiefer und die angrenzenden Nasennebenhöhlen gut darstellen. Somit sind die Implantatversorgung und die Nasennebenhöhlen die Hauptbereiche, die wir mit dem ProMax 3D Mid bedienen. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die kürzere Belichtungszeit die Aufnahme im ULD-Modus sehr schnell erzeugt werden kann, was nicht nur die Dosis reduziert, sondern auch dazu führt, dass kaum Patientenbewegungen auftreten. Mit dem ProMax 3D Mid generieren wir optimale Datensätze, die in einer Implantatplanungsoberfläche perfekt aufeinander abgestimmt werden können. Wir verwenden die Software Planmeca Romexis, um die Bilder aufzuzeichnen. Auch die Stitching-Funktion ist nützlich und einfach zu bedienen. So lassen sich beispielsweise zwei ULD-Volumina der Seitenzahnbereiche zu einem einzigen 3D-Volumen zusammenfassen. Der diagnostische Fokus bleibt auf dem engeren Bereich und man muss nicht auf ein großes Volumen umschalten, das deutlich mehr diagnostiziert werden müsste. Die Romexis-Plattform bietet zudem einen integrierten Cloud-Transfer der Daten, sodass die Daten nicht mehr manuell exportiert und versendet werden müssen, sondern – doppelt verschlüsselt – direkt aus der Software mit Patienten und Praxen geteilt und zum Download freigegeben werden können. Und natürlich nutzen wir Romexis auch zur Visualisierung für den Patienten.

Welche Bedeutung messen Sie der Visualisierung für den Patienten bei?

Das Patientenfeedback, das ich zur Bildqualität der DVT-Aufnahmen erhalte, ist immer positiv. Deshalb rate ich Ihnen, dem Patienten die Bilder zu zeigen, zu erklären und wirklich einzubeziehen. Die Motivation der Patienten zur Therapie ist viel höher, wenn sie das medizinische Problem visualisiert und selbst erkannt haben. Je plausibler dies vermittelt wird, desto eher wird der Patient einem Eingriff zustimmen.

Wie wird sich die DVT-Diagnostik Ihrer Meinung nach in Zukunft entwickeln?

An unseren Schulungen nehmen immer mehr Frauen als Männer teil. Dies ist ein allgemeines Zeichen, das mit dem Wechsel der Studienabschlüsse sowie den veränderten demografischen Bedingungen zusammenhängt. Die Zahnmedizin wird in Zukunft immer weiblicher. Das finde ich gut, denn Frauen treffen Entscheidungen viel pragmatischer. Männer sind eher technikverliebt und neigen dazu, sich aus spielerischem Instinkt vielen Dingen zu widmen. Frauen bekommen Dinge, die sie wirklich brauchen. Darauf muss der Markt reagieren. Knapp 20 Prozent der Zahnarztpraxen in Deutschland sind derzeit mit einem DVT-System ausgestattet und der Penetrationsgrad in den Praxen wird weiter zunehmen. Vermutlich kann jedes 2D-Gerät irgendwann auch DVT-Untersuchungen erstellen, vielleicht sogar automatisiert. Der richtige Umgang mit dem Ergebnis wird immer wichtiger. Denn ab 2023 werden alle DVT-Betreiber in Deutschland von Aufsichtsbehörden kontrolliert – die Behördenvertreter schauen sich die Dokumentation an und nicht die Technik. Und wenn Sie bei Ihren zahlreichen TVT-Untersuchungen keine Befunde vorlegen können, werden Sie schnell erklärungsbedürftig und drohen mit Bußgeldern. Bereits heute gilt: Wer sich eine eigene TVT anschafft, sollte sein diagnostisches Wissen vertiefen oder die Diagnose und Dokumentation auslagern. Technisch sollten Zahnarztpraxen auf ein offenes System setzen, das zuverlässig funktioniert und einfach zu bedienen ist.

Dieser Artikel wurde auch in der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis veröffentlicht.

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