Raumluftfilter: Das sind die besten Geräte für Unternehmen

2022-05-29 09:12:50 By : Ms. Helen Pan

Herzstück der Filter ist oft ein Hepa-Hochleistungsfilter H14, der mehr als 99,995 Prozent aller Schwebstoffe, Viren, Bakterien und Pilze auffängt.

Herzstück der Filter ist oft ein Hepa-Hochleistungsfilter H14, der mehr als 99,995 Prozent aller Schwebstoffe, Viren, Bakterien und Pilze auffängt.

Düsseldorf Nach zwei von Corona geprägten Schuljahren können Eltern, Schüler und Lehrkräfte auch im kommenden Schuljahr nicht mit einem Normalbetrieb an den Schulen wie vor der Pandemie rechnen.

Zumindest am Anfang wird es weiter Einschränkungen geben, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Kultusministerien der 16 Bundesländer ergab. Zusagen, dass die Schulen dieses Mal dauerhaft geöffnet bleiben, kommen aus keinem Bundesland. Einen Überblick darüber, wie viele Schulen in die vieldiskutierten Raumluftfilter investieren oder investiert haben, gibt es nicht.

Nach den Schulschließungen in der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 waren sich Bundes- und Landespolitiker einig, dass es nicht noch einmal zu Schließungen kommen sollte. Es kam dann doch anders. Die zweiten Schulschließungen dauerten sogar noch länger. Die Frage, ob im neuen Schuljahr mit durchgehendem Präsenzunterricht zu rechnen ist, beantworten die meisten Kultusministerien nur sehr vorsichtig: Alle planen zunächst mit weitgehendem Normalbetrieb und auch mit Schulaktivitäten, Ausflügen und Klassenfahrten.

Festlegen für den Rest des Schuljahres will sich aber niemand: Präsenzunterricht soll es „zu Beginn des Schuljahres auf jeden Fall“ geben, heißt es in Hessen. Die weitere Entwicklung sei „nicht absehbar“, verlautet Bremen.

Jetzt die besten Jobs finden und per E-Mail benachrichtigt werden.

Eine Lösung könnten mobile oder fest installierte Raumfilter sein. Ihre Wirkung ist zwar bestätigt, doch bisher ist die Studienlage dünn, der TÜV und das Robert Koch-Institut empfehlen weiterhin das regelmäßige Lüften - sprich Raumluftfilter können immer nur ein Faktor im Hygienekonzept sein. Doch viele kennen die Technik dahinter kaum.

Christian Kähler, Leiter des Instituts für Strömungstechnik und Aerodynamik an der Bundeswehruniversität München, möchte das ändern und versucht mit Studien zu belegen, dass klug konzipierte Trennwände und Raumluftfilter einen entscheidenden Unterschied im Kampf gegen Corona machen.

Derzeit gibt es zwei grundlegende Techniken: Raumluftgeräte, die mit Filtern die Luft von Corona aber auch Schimmel und anderen Viren befreien und Raumluftfiltergeräte mit UV-C-Bestrahlung, die Viren vernichten. Diese Technik ist vor allem aus der Wasserreinigung etwa bei Aquarien und Gartenteichen bekannt, wird aber etwa in New York oder vielen asiatischen Ländern genutzt.

Egal für welche Technik sich Schulen oder Unternehmen entscheiden: Vor dem Kauf eines solchen Raumluftfilters müssen diverse Punkte beachtet werden. Wichtig sind etwa die Raumgröße in Kubik, die Luftzufuhr und die Geräuschentwicklung. Unternehmen, die ein Hygienekonzept erwägen, das den Einsatz von mobilen Raumfiltern vorsieht, finden hier die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Thema.

Raumluftfilter sind Geräte, die die Luft im Raum einsaugen und je nach eingesetztem Filter Pollen, Schimmel oder eben Viren in einem Filtersystem sammeln. Sie werden etwa bei Renovierungen von belasteten Wänden genutzt oder sollen Allergikern das Leben erleichtern.

Coronavirus:  Wie wahrscheinlich ist eine Infektion im Klassenzimmer? Diese Grafiken zeigen es

In der Sars-Pandemie hat sich erstmals gezeigt, dass sie auch gegen Viren sinnvoll eingesetzt werden können. Nun sind auch in Deutschland viele Geräte auf dem Markt. Widersprüchliche Informationen verwirren jedoch die Verbraucher. Deswegen soll dieser Handelsblatt-Ratgeber bei der Orientierung helfen.

Ja. Die Raumluftfilter können die Aerosole filtern, die Coronaviren übertragen. Eine direkte Übertragung durch Körperkontakt unterbinden sie jedoch nicht, weswegen weitere Maßnahmen wie Trennwände oder Masken sinnvoll sind.

Studien des Teams von Christian Kähler, Leiter des Instituts für Strömungstechnik und Aerodynamik der Bundeswehruniversität München, haben gezeigt, dass gerade in den Wintermonaten der Einsatz von Filtergeräten sinnvoll ist. Denn wegen der Kälte ist das empfohlene Lüften alle 20 Minuten nicht mit dem Wärmeempfinden vereinbar. Zudem eignen sich Raumluftfilter auch für Räume, die keine Fenster haben, etwa Flure.

Luftreiniger haben im Vergleich zu raumlufttechnischen Anlagen einen Nachteil: Frische Luft muss weiterhin durchs Lüften zugeführt werden. In Schulen könnten dazu beispielsweise die Pausen zwischen den Unterrichtsstunden genutzt werden.

Experten empfehlen für den Einsatz gegen Corona sogenannte Hepa-Filter. Die Abkürzung steht für „High Efficiency Particulate Air/Arrestance“, übersetzt auf Deutsch: Schwebstoff-Filter. Geeignet sind die Klassen H13 oder H14. Sowohl bei den Filtern als auch bei den Geräten können sich Verbraucher an dem EU-Standard EN 1822 orientieren. Sind die Geräte der Norm entsprechend geprüft, kann bei richtiger Anwendung die Virenlast in einem Raum gesenkt werden.

Eine etwas andere Technik bieten Filtergeräte mit UV‑C Strahlung. Sie wirkt auf die DNA und RNA von Viren und Bakterien und zerstört diese. Damit werden Viren unschädlich gemacht.

Ein wenig geringere Lautstärke: Ein Vorteile der Geräte ist, dass sie zwar auch einen Luftstrom erzeugen, aber weniger laut sind als Luftfilter. Daher ist aber auch die Luftumwälzung geringer.

Die Laustärke liegt des Geräts Soluva Air M10 von Heraeus, das sich für große Räume konzipiert ist, beispielsweise bei 53 dB. Das entspricht etwa einer Gesprächslautstärke. Raumluftfilter liegen bei höchster Stufe meistens über 55 dB.

Die Lösung ist aber auch hier, zwei Geräte zu installieren, die auf niedriger Stufe laufen statt ein Gerät, dass auf maximaler Stufe die Luft reinigt.

Kein Filterwechsel: Da die Luft mit UV-C bestrahlt und die Zellfunktionen zerstört werden, entstehen keine Abfallprodukte. Es gibt keine Filter, die von Fachpersonal gewechselt werden müssen. Das erleichtert die Wartung.

Für Augen und Haut stellt UV-C Strahlung ein gesundheitliches Risiko dar. Deshalb werden offene UV-C Lampen nur von Fachkräften eingesetzt. Geprüfte UV-C-Luftreiniger haben jedoch einen speziellen Schutz, der den Austritt von UV-C verhindert. Damit ist die Sicherheit gewährt.

Geräte, die einen hohen Luftdurchsatz haben müssen – etwa für den ständigen Gebrauch im Restaurant, in einem Büro oder einer Schule – kosten mindestens 2000 Euro.

Nur bedingt. Die Geräte sind eher für den privaten Gebrauch gedacht. Die Stiftung Warentest hat die drei besten Modelle aus dem Luftreiniger-Test von Anfang 2020 erneut geprüft – diesmal auf ihre Filtereffektivität bei Corona.

Coronavirus:  Wie wahrscheinlich ist eine Infektion im Büro? Diese Grafiken zeigen es

Im Rennen waren die Modelle Philips AC2889/10 und Rowenta Intense Pure Air Connect PU6080 für rund 350 Euro sowie der Filter Soehnle Airfresh Clean Connect 500 für 250 Euro. Das Ergebnis: Alle Geräte filtern gut, Unterschiede ergeben sich erst bei intensiver Nutzung. Weitere Informationen zum Testergebnis finden Sie hier: Die besten Raumluftfiltergeräte für den privaten Gebrauch – die Ergebnisse der Stiftung Warentest.

Wichtig ist die richtige Bemessungsgrundlage. „Allein auf die Maximalwerte der Geräte zu schauen, führt häufig in die Irre“, weiß Adrian Geiger. Er vermietet mit seinem Start-up G.A.Luft Filtergeräte. Wenn er Unternehmen oder Schulen berät, gibt er folgende Tipps:

Ein Kauf lohnt sich ab sechs bis acht Monaten Nutzungsdauer. Jedoch müssen die Geräte auch gewartet werden. Verleiher bieten diesen Service auch an.

Mobile Luftreiniger für Klassenräume werden derzeit nur in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Sachsen-Anhalt gefördert. Es gibt auch entsprechende Ideen und Konzepte für den Handel und die Gastronomie. Die staatliche Förderung war im Rahmen des Hygienekonzepts über die Überbrückungshilfe II möglich. 

Auch in der verlängerten Überbrückungshilfe III des Bundes gehört die Anschaffung von Luftreinigern anteilsmäßig zu den förderfähigen Fixkosten. Dabei gelten die Obergrenzen des europäischen Beihilferechts. 

Die Höhe der erstatteten Fixkosten ist vom Umsatzeinbruch gegenüber dem Vorjahresmonat abhängig. Grundsätzlich beträgt die maximale Förderung 50.000 Euro pro Monat. Dabei ist die Höhe des erstatteten Anteils vom Umsatzeinbruch eines Monats im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres abhängig. Hier gilt:

Zu den förderfähigen Fixkosten gehören auch Ausgaben für Strom, Wasser, Heizung, Reinigung und Hygienemaßnahmen. Das bedeutet, dass die Kosten für bestimmte Investitionen anteilsmäßig erstattet werden. Darunter fallen ebenfalls die Anschaffungskosten von Luftreinigern.

Die Gastronomie, der Handel und andere Dienstleister, die wegen der Corona-Maßnahmen schließen mussten, stecken in einer schwierigen Situation. Die Wirtschaftshilfen für November und Dezember sowie die Überbrückungshilfen stocken. Viele Unternehmer werden sich aktuell die Frage stellen, ob sie weiter in Schutzkonzepte investieren sollen oder eine Insolvenz unvermeidlich ist.

Raumluftfilter können für einige eine Option sein. Unterstützung bekommen sie vonseiten der Metro. Christian Baier, CFO und Co-Vorsitzender, fordert die Politik hier zu mehr Unterstützung auf: „Wir wünschen uns Entschlossenheit seitens der Politik, Innovationen, die einen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten, zu fördern und die Akteure, die diese Innovationen einsetzen, zu unterstützen. Aus unserer Sicht können Raumluftreiniger den Weg zu einer vorsichtigen Normalität ebnen.“

Unternehmen: Firma Wolf aus Mainburg, gehört zu Centrotec-Gruppe der Familie Krass Hintergrund zum Gerät: Eigentlich produziert Wolf raumlufttechnische Anlagen und Heizungen. Seit November gibt es einen Luftreiniger, der speziell für die Größe von Klassenräumen ausgelegt ist und die Luft vier- bis sechsmal pro Stunde reinigt. Das Gerät ist so groß wie ein sehr hoher, schmaler Kühlschrank und kann über eine normale Steckdose an den Strom angeschlossen werden. Der Filterwechsel muss aber von einem Facharbeiter ausgeführt werden. Kosten: 3100 Euro, Modell AirPurifier (Link zum Datenblatt) Interessanter Fakt: Dass die Geräte so groß sind, hat damit zu tun, dass sie zwei verschiedene Filter enthalten, die so viel Luft wie nötig ausstoßen und möglichst so leise wie ein Beamer sein sollen.

Unternehmen: Trox aus Neukirchen-Vluyn, früheres Familien- und heutiges Stiftungsunternehmen Hintergrund zum Gerät: Das Unternehmen bietet ein Luftfiltergerät, das besonders für große Räume mit bis zu 260 Kubikmetern ausgelegt ist. Ähnlich dem Modell von Wolf sieht das Gerät aus wie ein Kühlschrank. Kosten: 3500 bis 4000 Euro, Modell Trox Luftreiniger Interessanter Fakt: An der Entwicklung des Gerätes war der Lungenfacharzt Thomas Voshaar vom Bethanien-Krankenhaus Moers beteiligt.

Unternehmen: Trotec aus Heinsberg, Familienunternehmen Hintergrund zum Gerät: Das Unternehmen ist seit Jahren auf Luftreinigung spezialisiert. Man habe den Corona-Ausbruch im nahen Gangelt, wo sich viele Menschen auf einer Karnevalsfeier infiziert hatten, „ganz nah miterlebt und schnell begonnen zu handeln“, erzählt Mitgeschäftsführerin Alexandra Goertz. Herausgekommen ist ein Gerät mit H14-Filter, das speziell für die Luftreinigung in Corona-Zeiten konzipiert wurde. Kosten: Ab 2800 Euro, Trotec VAC, verschiedene Ausführungen (Link zum Datenblatt) Interessanter Fakt: Die Filter werden einmal täglich auf 100 Grad erhitzt, um die Viren und Bakterien im Filter abzutöten.

Unternehmen: Deconta aus Isselburg Hintergrund zum Gerät: Das Unternehmen hat ein kleines, mobiles Gerät mit einem H14-Filter entwickelt. Mit 22 Kilogramm ist es sehr leicht, jedoch bei einem Luftumsatz von sechsmal pro Stunde auch nur für kleine Räume bis 62,5 Kubikmeter geeignet, was bei einer Deckenhöhe von 2,50 Metern gerade einmal 25 Quadratmetern entspricht. Es gibt auch ein größeres Modell, das aber 7000 Euro kostet. Kosten: 3000 Euro, Luftreiniger R150s (Link zum Datenblatt)

Unternehmen: Viessmann aus Allendorf, Familienunternehmen Hintergrund zum Gerät: Viessmann hat sich für eine Hybrid-Lösung entschieden, kombiniert also Außenluftzufuhr und Luftreiniger mit dem Hepa-Filter H14. Das Gerät erfordert aber den Austausch einer Fensterscheibe mit einem Iso-Panel mit entsprechenden Durchlässen für die Luft. Dafür gibt es eine Wärmerückkopplung, die für eine angenehme Raumtemperatur sorgen soll. Kosten: Ab 11.000 Euro, Modell Vitovent 200-P (Link zum Datenblatt)

Unternehmen: Heraeus aus Hanau, Familienunternehmen Hintergrund zum Gerät: Das Familienunternehmen Heraeus ist aus einer Apotheke entstanden. Unter Führung von Jürgen Heraeus expandierte die Firma stark. Kern des Unternehmens sind heute Edelmetalle als Basis für vielerlei Produkte, die in zahlreichen Branchen verarbeitet werden – von der Informationstechnologie über die Elektroindustrie und die Chemie bis hin zum Automobilbau. Das Unternehmen war auch eines der ersten, die sich in China engagierten.

Die UV-C Technik wendet das Unternehmen schon lange für die Reinigung von Wasser wie etwa in Berlin und New York an. Außerdem dienen UV-C-Geräte zum Einsatz zur Sterilisation von Flächen in Krankenhäusern. Nun hat das Unternehmen ihre Produkte auf Luftfilter erweitert. Neben kleineren Wandgeräten und großen Filteranlagen für Theater wie das Modell Soluva Air M10, gibt es auch Filteranlagen für Busse, die bereits in Hanau im Einsatz sind. Kosten: 5500 Euro, Soluva Air M10 (Link zum Datenblatt)

Mehr: Aleksandra Borovaia und Adrian Geiger werden mit Luftreinigern zu Corona-Gewinnern

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.