Neato Botvac D5 Connected im Test: Staubsaugerroboter mit intelligenter Routenplanung

2021-12-02 02:14:54 By : Mr. jack song

Bei Roboterstaubsaugern ist es ein bisschen wie bei Spülmaschinen: Wer noch nie einen hatte, wird ihn nur bedingt vermissen. Aber wer einen hat, möchte ihn nicht mehr missen. Seit etwas mehr als zwei Jahren dreht hier ein Vorwerk VR200 seine täglichen Runden und ist zu einem der wichtigsten technischen Geräte mutiert. Zuletzt konnte ich mir mit dem ECOVACS Deebot M81Pro einen vergleichsweise günstigen Vertreter seines Handwerks anschauen: Solider Saugroboter, aber nicht mehr. Jetzt gibt es mit dem Neato Botvac D5 Connected eine weitere elektrische Haushaltshilfe, die preislich in einer anderen Liga spielt, aber auch mehr verspricht: 360-Grad-Laser, bis zu 420m² Reinigungsfläche, WLAN- und App-Anbindung und sogar Unterstützung für Amazon Alexa, Google Home und IFTTT sind an Bord. In den letzten Wochen konnte ich herausfinden, ob der Mehrpreis wirklich einen Mehrpreis bedeutet.

Wenn Sie einen Blick in die Verpackung werfen, werden Sie nicht sonderlich enttäuscht – aber auch nicht wirklich überrascht sein. Während ECOVACS beispielsweise seinen M81Pro mit einem Satz Ersatz-Seitenbürsten ausliefert, beschränkt sich Neato auf das Nötigste. Mit anderen Worten, in der Verpackung finden Sie neben dem Staubsauger und der Ladestation auch eine Kombi- und Seitenbürste, zwei Ultra-Hochleistungsfilter, ein Reinigungswerkzeug und einen vier Meter langen Magnetstreifen, der kann beliebig gekürzt und als Barriere für den Staubsaugerroboter verwendet werden. Wie gesagt: Das Basispaket für den ersten Start und kein großer Kritikpunkt – aber ein Satz Ersatzteile ist immer schön, schließlich handelt es sich um Haushaltsgeräte im Wert von mehreren hundert Euro.

Beim Blick auf den Neato Botvac wird man unweigerlich an den Vorwerk VR200 erinnert, denn die Botvac-Modelle kommen nicht in der üblichen runden Version, sondern in D-Form daher. Die Ähnlichkeiten kommen natürlich nicht von ungefähr: Neato Robotics hat Vorwerk sein Basismodell (ich glaube es war der Botvac D85) zur Verfügung gestellt, das die Wuppertaler an verschiedenen Stellen optimiert haben (dass Vorwerk Neato nun komplett übernommen hat, lasse ich hier weg Punkt). Wie dem auch sei, mittlerweile sind mehr als zwei Jahre vergangen und auch Neato hat seine Botvac-Linie mit ein paar Stellschrauben optimiert, also überlassen wir es dem kleinen witzigen Hinweis und kümmern uns wieder um den Botvac D5 Connected.

Dieser kommt mit einem mattschwarzen Kunststoffgehäuse, das gut verarbeitet ist. Keine scharfen Kanten, keine ungewollten Witze, nichts klappert. Aber ganz ehrlich: Bei einem Gerät, das etwas über 500 Euro kostet, kann man das durchaus erwarten. Mit seinen Maßen von rund 33,6 x 31,9 x 10 Zentimeter sollte sein Volumen nicht sonderlich größer ausfallen als bei anderen Modellen, lediglich die Höhe von zehn Zentimetern ist ein bis zwei Zentimeter ungewöhnlich. Das kann aber Fluch und Segen zugleich sein, denn Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass der Staubsauger auch unter dem X-Schrank läuft und sich dort in den eventuell vorhandenen Kabelsalat verheddert.

Auf der Oberseite befindet sich ein prominenter Rotationslaser namens BotVision, mit dem der Neato-Staubsauger seine Umgebung abtastet und seine Route entsprechend plant. Vorne ist ein Stoßdämpfer mit Drucksensor verbaut, hinten sind die Abluftöffnungen und die Ladekontakte verbaut. Außerdem gibt es auf der Oberseite einen Startknopf, sowie LEDs zur visuellen Anzeige des Akkustands und verfügbarer Informationen – dies muss dann aber über die App herausgefunden werden, denn eine Anzeige sucht man vergeblich. Auf der Oberseite befindet sich außerdem ein kleiner Metallgriff und natürlich die übliche Abdeckung für den Staubbehälter.

Der Staubbehälter fasst rund 0,7 Liter und ist damit groß genug, dass der Staubsauger einige Tage ohne Entleerung durch die Wohnung fahren kann – natürlich je nach Schmutz- und Staubmenge. Der Staubbehälter lässt sich leicht entnehmen und einsetzen; zum Entleeren muss der Filter an der Vorderseite entfernt werden. Schade: Auch hier gibt es keine Absaugöffnung für Allergiker, sodass der Behälter mit dem üblichen Haushaltsstaubsauger entleert werden kann. Das hat meines Wissens nur der Vorwerk VR200.

Neato bietet drei verschiedene Filtermodelle an: Standardfilter, Hochleistungsfilter und Ultra-Hochleistungsfilter. Diese unterscheiden sich darin, wie feine Partikel aufgefangen werden können. Der Botvac D5 Connected ist standardmäßig mit dem Ultra-Hochleistungsfilter ausgestattet, der kleinste Partikel bis 0,3 Mikrometer auffängt. Ich persönlich habe meinen Vorwerk Staubsauger in der Vergangenheit immer mit dem Standardfilter verwendet, was sich natürlich auch im Preis widerspiegelt. Die Wahl des Filters ist für Allergiker nicht ganz unwichtig.

Die Haupt- und Seitenbürsten sind logischerweise an der Unterseite angebracht. Die rund 27,5 cm breite Hauptbürste ist eine Kombibürste, die für den Einsatz auf unterschiedlichen Bodenbelägen geeignet ist und auf jedem Bodenbelag gute Ergebnisse liefert. Der Seitenbesen ist oberhalb des Hauptbesens angebracht und meiner Meinung nach etwas zu kurz geraten. Beides führt dazu, dass der Botvac D5 mit der Bürste nicht zu 100 % in Ecken kommt. Dieser Umstand wird jedoch dadurch kompensiert, dass die Hauptbürste direkt auf der Seitenkante aufliegt.

Auch die Ladestation ist mattschwarz und vergleichsweise kompakt. Vor allem die Rückseite ist aufwendiger als bei manchen anderen Herstellern, denn neben einer Kabelführung für „herausstehendes“ Kabel gibt es an beiden Seiten Aussparungen, damit man nicht gezwungen ist das Kabel links von der Ladestation zu führen wenn die buchse eigentlich rechts ist. Er sollte mit einem seitlichen Abstand von 30-50 Zentimetern zu anderen Objekten aufgestellt werden – meiner Erfahrung nach tun es aber 15 Zentimeter, denn dank der intelligenten Navigation schiebt der Staubsauger ihn nicht durch die Gegend, sondern dockt vorsichtig an .

Der Botvac D5 Connected verfügt über keine Fernbedienung, sodass Sie fast gezwungen sind, die App zu verwenden. Natürlich lässt sich der Reinigungsvorgang auch über den Startknopf starten, pausieren und abbrechen – dann verpassen Sie aber eine Vielzahl an Zusatzoptionen. Also: Smartphone rausholen und App installieren, die es für iOS und Android gibt. Auch hier gilt: Keine App-Nutzung ohne Account. Verständlich, damit Sie unterwegs Push-Benachrichtigungen erhalten können. Überraschend ist, dass niemand ohne Account auf die Idee kommt, das Gerät und den Saugroboter zu koppeln. Aber es ist ein anderes Thema.

Nachdem Sie sich durch die wenigen Schritte zum Anlegen eines Accounts getippt haben (nur Ihre E-Mail-Adresse und Ihr Passwort werden abgefragt), können Sie mit der Einrichtung des Saugroboters beginnen. Das passende Robotermodell auswählen, den Pairing-Modus aktivieren, den Staubsauger mit dem heimischen WLAN verbinden, einen Namen vergeben und fertig ist die Einrichtung. Es ist schnell gemacht, zumal Neato die ganze Prozedur Schritt für Schritt durchgeht und neben Texterklärungen auch kurze Erklärvideos beigelegt hat. Exemplarisch.

Die App ist ein wenig comicartig, aber dennoch sehr ansprechend und vor allem übersichtlich. Die Startseite enthält neben aktuellen Statusinformationen und Update-Informationen auch den Akkustand mit Restlaufzeit oder Restladungsanzeige, sowie eine Taste zum Starten, Pausieren und Abbrechen des Ladevorgangs. Die Reinigungsmöglichkeiten sind recht spärlich, hier hat man die Wahl zwischen einem Haus- und Spotmodus. Ersteres ist der reguläre „Alles saugen“-Modus für die gesamte Wohnung, während der Spot-Modus eine Fläche von rund 2 × 2 Metern reinigt – falls Sie Katzenstreu oder ähnliches verschüttet haben. Staubsauger abstellen, Fleckenreinigung starten, warten, fertig.

Ein solcher Saugroboter soll Ihnen natürlich unter anderem die Arbeit abnehmen – auch wenn Sie nicht zu Hause sind. Daher ist es fast schon Pflicht: Sie können in der App verschiedene Zeitpläne festlegen. Sie können für jeden Wochentag eine andere Startzeit einstellen und bei Bedarf sind mehrere Reinigungsvorgänge möglich. Mit an Bord: Statistiken über die Reinigungszeit in Stunden und die gereinigte Fläche sowie eine Erinnerungsfunktion, den Staubbehälter regelmäßig zu leeren oder die Bürsten auszutauschen. In welchen Abständen können Sie auch in der App festlegen.

Dann wollen wir den Saugroboter einmal loslassen. Sobald der Botvac D5 mit der Reinigung beauftragt ist, scannt er zunächst den Raum mit seinem BotVision-Laser ab und teilt ihn in Segmente von jeweils 304 x 457 Zentimetern. Dann beginnt er mit der Reinigung der Kanten und bezieht diese Informationen in seine Planung mit ein – erst dann beginnt er mit der Reinigung der eigentlichen Oberfläche. Und genau hier unterscheiden sich die hochpreisigen Saugroboter von den günstigeren Modellen wie dem bereits getesteten DEEBOT M81Pro: Statt wild durch die Räume zu fahren und bei Hindernissen einfach die Richtung zu ändern, navigiert der Botvac D5 intelligent durch den Raum und bewegt sich allmählich (mit leicht erhöhter Geschwindigkeit). Einer der großen und entscheidenden Vorteile des Lasersaugroboters.

Die Planung kann unter Umständen noch etwas verwirrt wirken. Denn gerade in größeren Räumen (aber nicht nur) kann es vorkommen, dass der Staubsauger Raum A zur Hälfte sauber macht und zuerst in Raum B geht. Aufgrund des Mappings kehrt er jedoch während des Reinigungsvorgangs in Raum A zurück, um den ausgelassenen Bereich zu reinigen. Wundern Sie sich also nicht, wenn Ihnen die Reise etwas unlogisch vorkommt. Ein weiterer Vorteil der BotVision-Navigation: Werden während der Reinigung Gegenstände bewegt, erkennt der Laser dies und nimmt Änderungen am Mapping vor, sodass er die Räume trotzdem komplett reinigen und vor allem den Weg zurück zur Ladestation finden kann. Trotzdem funktionieren Saugroboter natürlich am besten, wenn man sie in Ruhe lässt und während eines Reinigungszyklus nichts verändert.

Beim Durchfahren der Wohnung registriert der Neato meist frühzeitig Gegenstände und Hindernisse, sodass eine Berührung vermieden wird. Trotzdem kann es ab und zu vorkommen, dass er hin und wieder gegen Wände oder Gegenstände stößt. Da sich in der Front keine weiteren Sensoren befinden, kann der Neato seinen Laserturm nur als „Auge“ nutzen. Dementsprechend werden Hindernisse, die weit unter „Augenhöhe“ liegen, nicht zu 100 % erkannt. Auch die Lichtmenge im Raum sowie die Farbe und Textur eines Objekts wirken sich auf den Roboter aus, da sein Navigationslaser von verschiedenen Oberflächen (zB Spiegeln und glänzenden Objekten) unterschiedlich reflektiert wird. Diese falsch erkannten Objekte werden spätestens vom Drucksensor in der Front erkannt und dann abgebildet und umgangen.

Tipp und Zusatzbemerkung: Wenn Sie sich Sorgen um Ihre Vasen machen, können Sie in der App auch die Option „Extra-Pflege“ aktivieren. Auf diese Weise hält der Neato einen größeren Abstand zu Gegenständen und vermeidet enge Stellen, damit er nicht kippen kann – zum Beispiel Stuhlbeine. Umgekehrt bedeutet die größere Pufferzone natürlich auch, dass bestimmte Bereiche nicht abgesaugt werden.

Wenn der Neato steckenbleibt, merkt er dies meist von selbst und arbeitet "rückwärts", versucht sich also zu befreien, was einige Zeit in Anspruch nimmt, aber in den meisten Fällen funktioniert es. Der Botvac D5 kann mit einer Ladung rund 420 Quadratmeter reinigen. Sollte ihm während der Reinigung jedoch der Saft ausgehen, fährt er vorübergehend zur Ladestation zurück, wartet dort, bis genügend Leistung im Akku vorhanden ist, und kehrt dann an die Stelle zurück, an der er die Reinigung unterbrochen hat. Funktioniert zuverlässig – ebenso wie die Fahrt zur Ladestation bei unterbrochener oder beendeter Reinigung.

Bereiche, in denen oder auf denen der Neato nicht reinigen soll, können mit dem beiliegenden Metallstreifen (auch „Hindernismarkierungsstreifen“) markiert oder abgetrennt werden. Der Neato erkennt diese Streifen durch Sensoren an der vorderen Unterseite und vermeidet den Bereich. Das können ganze Räume oder einzelne Bereiche in einem Raum sein – zum Beispiel unter oder vor dem hochflorigen Teppich im Wohnzimmer oder vor zerbrechlichen oder niedrigen Gegenständen. Wenn Sie Schwellen oder Schaukelstühle in Ihrer Wohnung haben: Kein Problem, der Neato D5 überwindet Hindernisse mit einer maximalen Höhe von knapp zwei Zentimetern – auch wenn er viel rumpeln kann. Treppen und andere Abgründe? Kein Problem – diese werden von den Sturzsensoren zuverlässig erkannt und vermieden.

Teppiche mit mittellangem oder kurzem Flor oder Quasten, wie dickere Stromkabel, bereiten selten Probleme. Kabelsalat mit dünnen Kabeln und hochflorige Teppiche mit langen Quasten sollen durch die Hindernismarkierungen entweder eliminiert oder ausgeschlossen werden. Andernfalls können sie sich in der rotierenden Hauptbürste oder der Seitenbürste verfangen und der Sauger bricht die Reinigung mit einer Fehlermeldung ab. Auch wenn die Navigation so intelligent ist: Eine Wohnung muss erst einmal „sicherer Saugroboter“ gemacht werden, das beinhaltet diese Punkte. Neato hat diesbezüglich ein sehr schönes Video veröffentlicht, das sich neue Besitzer eines Saugroboters besonders zu Herzen nehmen sollten:

Fazit zur Reinigung? Einwandfrei. Die 60 qm große Wohnung mit einigen Hindernissen und Tücken kann der Botvac D5 in rund 50 Minuten reinigen, sowohl die Laminat- als auch die Teppichoberfläche werden anschließend zuverlässig gereinigt. Dank der D-Form, der weit vorne platzierten Bürste in Kombination mit der Seitenbürste und der Saugleistung von 45 Watt wurde die gesamte Wohnung zur vollsten Zufriedenheit gereinigt. Einziges kleines Manko: Der Saugroboter ist vergleichsweise laut, er bringt rund 71 dB an die Ohren. Lässt sich eine gewisse Zeit aushalten, zumal er seine Tour meistens fährt, wenn wir unterwegs sind. Trotzdem wäre ein Eco-Modus (wie ihn Botvac Connected und D7 Connected bieten) sehr, sehr angenehm. Eine reine Marketingentscheidung, diese aus dem D5-Modell zu streichen. ¯ \ _ (ツ) _ / ¯

Ein solcher Saugroboter kann Ihnen ungeliebte Arbeit abnehmen, dennoch brauchen Sie regelmäßig ein wenig Aufmerksamkeit. Reinigung und Instandhaltung. Je nach Verschmutzungsgrad muss der Staubbehälter nach zwei, drei (oder ganz vorsichtig vier oder fünf) Reinigungsvorgängen entleert werden. Auch die HEPA-Filter sollten regelmäßig durch Absaugen mit einem Handstaubsauger gereinigt werden – eine Reinigung des Filters mit Wasser und Seife wird nicht empfohlen. Da die Hauptbürste ein entscheidender Punkt für eine gute Reinigungsleistung ist, sollte sie auch mit der beiliegenden Reinigungsbürste immer wieder in Form gebracht werden, denn besonders Haare wickeln sich gerne um die Bürste oder das Kugellager.

Aber alles ist schnell erledigt und ehrlich gesagt finde ich eine Reinigung alle drei bis vier Wochen durchaus akzeptabel - offiziell sollte es natürlich öfter gemacht werden. Nach einer gewissen Zeit sollten Bürste und Filter ausgetauscht werden, Neato empfiehlt, die Bürste alle sechs Monate und den Filter alle 1-2 Monate zu wechseln. Es kommt natürlich immer auf die Häufigkeit des Staubsaugens und die Schmutzmenge an, aber meiner Erfahrung nach kann man die Intervalle guten Gewissens verlängern. Vor allem an der Bürste merkt man, wann sie abgenutzt ist – mein Vorwerk Staubsauger bekommt jedes Jahr eine neue Bürste.

Für spielende Kinder wie mich hat Neato noch ein paar pfiffige Leckerbissen auf Lager, denn die Staubsauger der Connected-Serie lassen sich auch mit Amazon Alexa, einem Facebook-Chatbot und neuerdings auch dem Google Assistant steuern und verfügen über eine IFTTT-Anbindung. In Bezug auf Alexa reicht es, den zugehörigen Skill zu aktivieren und mit deinem Neato-Konto zu verknüpfen. Unmittelbar danach können Sie mit einem kurzen „Alexa, sag Neato, dass er putzen soll“ mit der Wohnungsreinigung beginnen – das dauert weniger als 5 Sekunden. Neben dem Startbefehl gibt es noch eine Handvoll weiterer Befehle, die durch das "Tell Neato to ..." etwas seltsam klingen, aber gut funktionieren:

Die Zusammenarbeit mit dem Facebook-Chatbot und Google Assistant konnte ich nicht ausprobieren, aber die erwähnte IFTTT-Verbindung dank des offiziellen Neato-Kanals. Die hier verfügbaren Aktionen sind Starten, Anhalten, Fortfahren, Abbrechen und Andocken. Auf diese Weise lässt sich viel herumspielen, zum Beispiel kann der Saugvorgang automatisch gestartet werden, wenn man einen bestimmten Bereich verlässt oder stoppt, wenn man nach Hause kommt. Ganz toll ist es natürlich, wenn man ein Smart-Home-System nutzt, das auch mit IFTTT arbeiten kann, denn dann stehen noch mehr Möglichkeiten offen. Wenn ich zum Beispiel mit einer Szene die Wohnung verlasse, aktiviere ich die Alarmanlage und lasse den Staubsauger los. Ich finde IFTTT fast besser als die Anbindung an Sprachassistenten.

An dieser Stelle ein kurzer Blick über den Tellerrand, genauer gesagt auf die anderen Modelle der Connected-Reihe – genauer gesagt die D3 und D7. Grundsätzlich sind die Modelle alle identisch, weisen aber vor allem softwareseitig ein paar grundlegende Unterschiede auf. Gemeinsam ist ihnen lediglich die Form, die Lasernavigation, die SponFlow-Reinigung, die Anbindung an Alexa, IFTTT und der Google Assistant sowie die App-Steuerung. Der Connected D3 ist das Einstiegsgerät im Sortiment und kommt ohne Seitenbesen (wichtig!) und hat keine Hindernismarkierungen. Zudem verfügt er mit rund 170 m² über die kleinste Reinigungsfläche pro Akkuladung.

Der Connected D7 stellt das High-End-Gerät des Neato-Staubsaugers dar: 465 m2 pro Ladezyklus, eine Hardware-Fernbedienung, 2-Punkt-Reinigung (jede Fläche wird zweimal gescannt) und als großes Highlight der Grundrissplaner. Der Staubsauger erfasst auch Ihre Räume mit einem Laser und ermöglicht so eine interessante Steuerung der Reinigung. So können Sie Ihren Staubsauger beispielsweise nur morgens in der Küche und mittags im Wohnzimmer laufen lassen – oder bestimmte Bereiche in einem Raum als No-Go-Areas, sozusagen als virtuelle Hindernismarker, markieren.

Ob es den Aufpreis wert ist (UVP: D3 499,99 € - D5 649,99 € - D7 899,99 €), müssen Sie selbst entscheiden. Der Grundrissplaner ist ein nettes und praktisches Gimmick, aber das dürfte eine reine (künstliche) Software-Einschränkung sein. Ist für mich, unsere Wohnung und den Alltag zumindest nicht so wichtig, finde ich den fehlenden Seitenbesen des D3 viel relevanter. Das Connected D5 bietet meiner Meinung nach das beste Preis-Leistungs-Paket im Sortiment.

Nachdem der Neato Botvac D5 Connected hier einige Wochen lang seine Runden gedreht hat, gibt es eigentlich nicht viel zu bemängeln: Die Verarbeitung ist (wie eigentlich erwartet) super, alle wichtigen Funktionen inklusive Gadgets wie Alexa und IFTTT sind auf dem Board und vor allem die Reinigungsleistung lässt sowohl auf Hartböden als auch auf Teppichen keine Wünsche offen. Einzig die Lautstärke und der damit verbundene fehlende Eco-Modus kann man als Kritikpunkt anführen – aber für Leute, die nur den ganzen Tag zu Hause sind (und dort vielleicht arbeiten) sollte man etwas beachten. Bei mir fährt der Saugroboter generell in Abwesenheit, sodass die Punkte etwas in den Hintergrund treten.

Klar: es gibt günstigere Modelle, der DEEBOT M81Pro ist rund 200 Euro günstiger. Aber: Die D-Form und die Lasernavigation sind Gold wert. Kein dummes „Drive and Bump“, sondern ein systematisches Herunterfahren der Flächen. Führt zu einem insgesamt besseren Reinigungsergebnis (da keine Bereiche ausgelassen werden) und bedeutet, dass der Roboter Hindernisse und Probleme besser bewältigen kann. Auch die Reinigungszeit ist nur ein Bruchteil, da keine Flächen zweimal abgesaugt werden. Der Aufpreis lohnt sich meiner Meinung nach immer.

Ich bin bekennender Fan des VR200 von Vorwerk, den ich auch nach dem Test als den vollständigsten Saugroboter bezeichnen würde. Allerdings hat der VR200 vorn Ultraschallsensoren und erkennt somit auch niedrigere Objekte zuverlässiger, der Laserturm hat auch eine Stoßstange, eine Steighilfe gibt es und die Position des Seitenbesens finde ich in manchen Situationen vorteilhafter. Dass es ohne App und Account uneingeschränkt nutzbar ist: Kommt drauf an was man will, ich persönlich finde das Smart Home und vor allem die IFTTT-Anbindung der Neato Connected Serie von großem Vorteil.

Auf der anderen Seite ist der VR200 200-250 Euro teurer (je nach Preisklasse der D5) und es stellt sich die Frage, ob die Punkte diesen Aufpreis wert sind. Meiner Meinung nach nur minimal und wahrscheinlich auch nur, wenn man keinen direkten Vergleich hat. Aufgrund der vorhandenen (Reinigungs-)Leistung ist der Botvac D5 Connected ohne Zweifel einer der besten Saugroboter auf dem Markt. Trotzdem muss man sich immer bewusst sein: Ein Saugroboter ersetzt nicht die manuelle Reinigung durch einen Staubsauger, auch wenn dieser mittlerweile immer weniger genutzt wird. Je nach räumlichen Gegebenheiten reicht es, den Handstaubsauger nur alle 1-2 Wochen aus dem Schrank zu nehmen.

Hallo, ein schöner Einblick, danke dafür! Aber 420 Quadratmeter zum Aufladen des Akkus sind wirklich viel, ich bin beeindruckt! Ist das das Maximum oder kann er regelmäßig so viel reinigen? Viele Grüße!

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