Neat Bumblebee II Mikrofon im Test - ComputerBase

2022-08-21 08:37:20 By : Ms. Mikayla wang

Mit dem Bumblebee II will Neat vor allem Einsteiger in den Bereich der Podcasts oder Video-Streams für sich gewinnen. Wie für das Unternehmen üblich, wird dabei auf jedweden unnötigen Ballast verzichtet und sich nur auf das Wesentliche konzentriert. Würden doch alle Hersteller nach dieser Prämisse verfahren.

Mit der zweiten Generation des Bumblebee präsentierte der Mikrofonspezialist Neat nach dem King Bee II und dem Worker Bee II (Test) seine mittlerweile dritte Veröffentlichung nach der Übernahme durch Turtle Beach Anfang 2021. Während es sich bei den beiden genannten um XLR-Mikrofone handelt, die bereits professionellen Ansprüchen im Musikbereich genügen sollen, richtet sich das Bumblebee II als USB-Klangaufnehmer eher an Podcaster oder Streamer, soll sich aber auch für Videovertonungen eignen. Dazu passt der Preis von 100 Euro UVP.

Rein optisch erinnert das Mikrofon weniger an eine Hummel, sondern eher an Humpty Dumpty, dem Ei aus „Alice im Wunderland“. Die Verarbeitung kann sich für den UVP sehen lassen: Während andere Hersteller in dem Preissegment einen nicht geringen Teil der Entwicklungs- und Produktionskosten in die meist unnötige LED-Beleuchtung investieren, konzentriert sich Neat beim Bumblebee II auf das Wesentliche – und das ist eine gute Entscheidung. Das zeigt sich bereits bei der Materialwahl: Bei der Konkurrenz ist zu dem anvisierten Preis nicht selten Kunststoff das vorwiegende Material, beim vorliegenden Testkandidaten setzt Neat dagegen bis auf den unteren Teil des Standfußes und dem Knopf für die Bedienung auf Metall. Dadurch erhält das Mikrofon nicht nur ein wertigeres Äußeres, sondern ist generell auch stabiler.

Das hat ebenso zur Folge, dass die kleine Hummel eher schlicht und einfach und somit funktional daherkommt. Dieser Umstand sollte eher als Vorteil bewertet werden, denn so hält sich das Mikrofon bei der Nutzung in Videos dezent im Hintergrund und lenkt nicht vom Eigentlichen ab.

Das Bumblebee II ist in erster Linie als Tischmikrofon konzipiert, lässt sich aber ebenso auf einen Mikrofonarm montieren. Dafür hat der Hersteller dem Set den obligatorischen Adapter von 5/8'' auf 3/8'' beigelegt. Durch das geringe Gewicht von 400 g und aufgrund seiner Konstruktion lässt es sich zudem kopfüber hängend nutzen. Auf dem Tisch stehend kann das Mikrofon in seiner Halterung geneigt werden und sich somit in Sprechrichtung positionieren, dabei in den meisten Fällen jedoch etwas zu weit von der Klangquelle entfernt stehen.

Neben dem unten angebrachten USB-C-Stecker, mit dem sich das Bumblebee II direkt und ohne zusätzliche Hardware an einem Computer betreiben lässt, führt das Mikrofon noch einen Kopfhöreranschluss in der Größe von 3,5 mm, mit dem ein latenzfreies Monitoring möglich ist. Die Position der Anschlüsse ist dabei weniger optimal gewählt: Da zwischen der Unterseite des Bumblebee und dem Standfuß nur ein geringer Abstand vorhanden ist, können die Kabel schnell geknickt werden und dadurch Kabelbrüche entstehen. Durch den jeweiligen Druck dürften die Schnittstellen zudem ebenso anfällig für Wackelkontakte sein. Beide wären daher auf der Rückseite des Mikrofons besser aufgehoben gewesen.

Die Bedienung des Bumblebee II gestaltet sich recht einfach, denn das Mikrofon besitzt lediglich zwei Knöpfe. Der größere dient dazu, die Lautstärke des Mikrofons sowie die Kopfhörerlautstärke und die Mix-Balance zwischen der Mikrofon- und der übrigen Audio-Ausgabe einzustellen. Ein kleiner dezenter LED-Ring um den Knopf herum zeigt dem Nutzer anhand der jeweiligen Farbe an, in welcher Einstellung er sich gerade befindet. Mit dem Konzept konnte bereits das Wave:3 von Elgato (Test) überzeugen. Unter dem genannten großen Regler befindet sich der Mute-Knopf zur Stummschaltung des Mikrofons. Beide Bedienelemente arbeiten jedoch nicht völlig geräuschlos. In beiden Fällen muss das Mikrofon zur Stabilität mit der Hand umfasst werden, was hörbare Nebengeräusche erzeugen kann.

Eine sogenannte „Spinne“ zur Entkopplung besitzt das Bumblebee II nicht, womit sich Vibrationen direkt auf den Tischständer übertragen können, die dann gegebenenfalls für Störgeräusche sorgen. Neat bietet hierfür keine Lösung als Zubehör an. Da sich das Mikrofon zudem nicht komplett aus seiner Halterung entnehmen lässt, kann auch nicht zu einer Universallösung gegriffen werden. Das Gleiche gilt für die Nutzung an einem Mikrofonarm.

Neat stattet das Bumblebee II mit einer 25 mm großen unidirektionalen Kondensatorkapsel aus, die gewählte Richtcharakteristik soll zusätzlich von den Seiten einfallende Störgeräusche wirkungsvoll herausfiltern. Das Mikrofon soll laut Hersteller einen Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz bieten, was die Frequenzanalyse in Test auch bestätigte. Aufnahmen erfolgen zudem mit einer Abtastrate von 96 kHz bei einer Auflösung von 24 Bit, womit auch höhere Ansprüche in der Nachbearbeitung bedient werden sollen. Einen integrierten Schutz vor Plosivlauten wie das aktuelle Flaggschiff King Bee II besitzt der kleine Bruder dagegen nicht. Hier müsste der Nutzer bei Bedarf selbst für Abhilfe sorgen.

Während andere Hersteller ihre Mikrofone mit Programmen ausstatten, über die Einstellungen wie der Lautstärkepegel vorgenommen werden können und die zusätzliche Funktionen wie Rauschfilter oder Ähnliches bieten, konzentriert sich Neat auch hierbei auf das Wesentliche und verzichtet einfach. So muss im Fall der Fälle ebenfalls selbst für entsprechende Tools gesorgt werden.

Bei den Testaufnahmen kann das Bumblebee positiv überraschen, denn für den von Neat anvisierten Preis bietet es eine überzeugende Klangqualität, die sich selbst vor seinen großen Brüdern nicht verstecken muss. Die Stimme wird zweifelsohne generell sehr gut und im großen Umfang abgebildet. Bei einem geringen Abstand von rund 5 cm zum Mikrofon kann sogar die typische kräftige und warme „Radiostimme“ erzeugt werden. Bei dieser Distanz zeigt sich das Bumblebee überraschenderweise auch fast unempfindlich gegenüber Plosivlauten, die nur gelegentlich und dann auch recht dezent auftreten. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte jedoch zu einem zusätzlichen Popschutz greifen.

Mit zunehmenden Abstand wird die Abbildung der Stimme dann erwartungsgemäß dünner und die Raumakustik nimmt mehr und mehr Einfluss auf die Aufnahme. Doch gerade bei einer größeren Distanz zwischen Sender und Empfänger kann das Bumblebee II auch in Sachen Pegel überzeugen, der dann zwar höher eingestellt werden muss, aber immer noch genügend Reserven bietet. So machte das Mikrofon im Test selbst bei einem Abstand von 50 cm noch eine gute Figur.

Als ein guter Kompromiss zwischen einer bequemen Position vor der Aufnahmeeinheit und einem überzeugenden Klang hat sich im Test ein Abstand von 10 bis 20 cm herausgestellt.

Aufgrund der guten Charakteristik und der damit einhergehenden soliden Abschirmung zeigte sich das Bumblebee obendrein recht unempfindlich gegenüber Störgeräuschen. Diese werden nicht künstlich herausgefiltert und sind in den Aufnahmen somit zwar zu hören, die Stimme liegt aber stets deutlich hörbar darüber.

Das Bumblebee II kann als solider und qualitativ hochwertiger Einstieg in die Welt der Podcasts, Streaming-Videos und Ähnlichem gesehen werden. Für 100 Euro erhält der Käufer ein rundum gutes Paket, mit dem er nicht nur die ersten Schritte in seinem neuen Betätigungsfeld unternehmen kann, sondern das ihm auch darüber hinaus sicherlich gute Dienste leisten wird.

Klanglich hat das Bumblebee II einiges zu bieten. Auf sehr kurze Distanz eingesprochen, kann sogar die typische warme Radiostimme aufkommen, wobei Plosivlaute kaum eine Rolle spielen. Wer auf Nummer sich gehen will, sollte für einen zusätzlichen Pop-Filter sorgen. Mit zunehmenden Abstand wird die Stimme hörbar dünner und die Raumakustik nimmt immer mehr Einfluss. Das ist ein normaler Effekt und lässt sich nur durch eine entsprechende Umgebung etwas bereinigen – hörbar bleibt dieser Umstand dennoch, zaubern kann das Mikrofon dabei schließlich nicht. Gegenüber Störgeräuschen zeigt sich der Klangaufnehmer ebenfalls weitestgehend unbeeindruckt. Sie sind zwar in der Übertragung zu vernehmen, verweilen aber immer im Hintergrund, wodurch die Stimme wiederum weitestgehend verständlich bleibt.

Qualitativ gibt es nur wenig am neuen Mikrofon von Neat zu bemängeln: Durch Metall als vorherrschendes Material ist das Bumblebee II sehr stabil ausgeführt und dürfte so auch gut für die mobile Nutzung gewappnet sein. Lediglich die Stecker für den USB- und den Kopfhöreranschluss hätten besser auf die Rückseite und nicht am unteren Ende des Mikrofons angebracht werden sollen – hier besteht die Gefahr einer Beschädigung des Kabels oder der Schnittstelle. Der Ausgang für einen Kopfhörer sorgt zudem für ein verzögerungsfreies Monitoring der Aufnahme. Über den Drehregler können Balance und Lautstärke zwischen den verschiedenen Quellen eingestellt werden.

Durch das integrierte 5/8''-Gewinde lässt sich der Klangaufnehmer sowohl über den mitgelieferten Tischständer wie auch an einem Mikrofonarm verwenden – ein entsprechender Adapter wird gleich mitgeliefert. Da das neue Bumblebee jedoch nicht entkoppelt ist, können gerade unter Verwendung des Tischständers durch den Untergrund bedingte Vibrationen Störgeräusche hervorrufen. Hier sollte darauf geachtet werden.

Somit stellt das Bumblebee II am Ende des Tages einen preislich attraktiven und qualitativ guten Allrounder dar, der keinen unnötigen Ballast mit sich führt und sich nur aufs Wesentliche konzentriert – und genau damit überzeugen kann.

ComputerBase wurde das Bumblebee II leihweise von Neat für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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