Canon EOS R6 mit RF 24-105mm f/4.0-7.1 IS STM ausprobiert | Fotoscala

2021-12-14 21:10:44 By : Mr. Kangning Tian

von Martin Vieten | 25.07.2021 16:17 | Magazin, Rezension | 7.

Klar, die EOS R6 ist unverkennbar die kleine Schwester der EOS R5. Canons neuestes 35mm spiegelloses Modell übernimmt von ihm weitgehend unveränderten Leistungs- und Funktionsumfang, aber auch das Gehäuse. Die EOS R6 ist aber auch mit der Top-DSLR EOS-1D X Mark III verwandt, sie steuert den leicht modifizierten Sensor für die spiegellose EOS R6 bei. Hat Canon das Beste aus verschiedenen Welten in einer erschwinglichen und dennoch perfekten Kamera vereint? Ich habe die EOS R6 zusammen mit dem Allround-Zoom RF 24-105mm f/4.0-7.1 IS STM ausprobiert.

20 Megapixel Sensor Bildprozessor DIGIC X Dual Pixel CMOS AF mit ca. 100 % Abdeckung Gesichts- und Augenverfolgung für Tiere und Personen IBIS mit bis zu +8 EV Gewinn 12 fps mit mech. Shutter / 20 fps mit elektr. Beiliegendes 4K-Video bis 60 fps zwei Steckplätze für SD-Karten Preis (UVP, Straße): 2699 Euro, ca. 2540 Euro (Gehäuse) / 3059 Euro, 2860 Euro (mit RF 24-105mm f/4,0-7 , 1 IS STM)

Mit der EOS R5 hat Canon eines der derzeit besten spiegellosen Kleinbildgeräte vorgestellt, das in unserem Test kaum Schwächen zeigte. Das Besondere hat aber auch seinen Preis: Das spiegellose Topmodell von Canon kostet rund 4500 Euro. Da liegt es auf der Hand, dass sich kostenbewusste Fotografen fragen: Geht man Kompromisse nicht etwas günstiger?

Bußgeld! Zeitgleich mit der EOS R5 präsentierte Canon seine kleinere Schwester, die EOS R6, die jedoch etwas später auf den Markt kam. Sie übernimmt weitgehend die Technik und Ausstattung der EOS R5 – zum Beispiel den internen Bildstabilisator (mit bis zu +8 EV Verstärkung), den „DIGIC X“-Bildprozessor, den intelligenten Autofokus mit (Tier-)Augenerkennung oder ein sehr hohes Serienbildrate von bis zu 20 Bildern/Sekunde bei voller Auflösung.

Auf Auflösung muss man bei der EOS R6 vor allem verzichten: Ihr Sensor (übrigens fast der gleiche wie bei der Top-DSLR EOS-1D X Mark III) hat nur eine Auflösung von rund 20 Megapixeln, 8K-Video ist dem große Schwester. Außerdem ist das Gehäuse der EOS R6 etwas einfacher gestaltet, Canon hat sich das Schulterdisplay der EOS R5 gespart.

Schon die erste Berührung mit der EOS R6 gefällt, die Kamera liegt perfekt in der Hand. Dass es sich nicht ganz so wertig anfühlt wie die EOS R5 - kostenlos. Die große Schwester besitzt ein Gehäuse aus einer leichten und langlebigen Magnesium-Aluminium-Legierung, standesgemäß muss sich die EOS R6 mit einer Kunststoffabdeckung begnügen. Auch ein Schulterdisplay gibt es bei der ESO R6 nicht, dafür hat Canon ein praktisches Modus-Wahlrad auf der rechten Schulter platziert.

Die EOS R6 hat ein klassisches Modus-Wahlrad auf der rechten Schulter der Kamera.

Die EOS R6 ist reichhaltig mit Bedienelementen ausgestattet. Das klassische Canon-Drehrad auf der Rückseite der Kamera verbindet Daumen- und Vorderrad. Damit nicht genug, verfügen die meisten RF-Objektive über einen dritten Einstellring, der frei belegt werden kann – beispielsweise bei der ISO-Empfindlichkeit. Canon hat es sich jedoch mit dem günstigen RF 24-105mm f/4.0-7.1 IS STM gespart. Ganz auf den Komfort des dritten Drehreglers muss man nicht verzichten, der (elektronische) Fokusring lässt sich mit einem Schalter am Objektiv entsprechend umstellen. Übrigens: Die Drehregler der EOS R6 lassen sich mit einem einzigen „Lock“-Knopf global sperren und entsperren – eine kluge Idee, wie ich finde.

Den separaten Einstellring am Objektiv hat Canon beim RF 24-105mm f/4.0-7.1 IS STM gespart. Optional kann aber auch der Fokusring seine Funktion übernehmen.

In Sachen Touch-Bedienung bietet die EOS R6 alles, was das Tipp- und Wischherz begehrt. So können Sie beispielsweise auch beim Blick in den elektronischen Sucher mit einer Fingerspitze auf den gewünschten Bildbereich fokussieren. Menüs und Schnellmenü lassen sich auch per Fingertipp bedienen; im Wiedergabemodus werden Wischgesten verwendet, um durch die Aufnahmen zu scrollen. Das Gute daran: Wer es lieber traditionell mag, findet auf der EOS R6 entsprechende Bedienelemente. Zum Beispiel ein Joystick zum Positionieren des AF-Feldes oder das große Canon-Wahlrad auf der Rückseite.

Der elektronische Sucher der EOS R6 hat mit 3,69 Millionen Subpixeln keine allzu hohe Auflösung, zeigt das Sucherbild aber für meinen Geschmack fein genug. Vor allem nichts verschmiert oder verschmiert, wenn die Kamera schnell schwenkt - das ist mir wichtig. Wer es besonders flüssig mag, kann die Bildrate des Suchers verdoppeln, verliert dann aber spürbar an Akkulaufzeit. Das Display auf der Rückseite erreicht nur magere 1,62 Millionen Punkte; Bei hellem Sonnenlicht ist es mir etwas zu dunkel. Positiv: Der Monitor lässt sich zur Seite klappen und drehen – so kann das Sucherbild aus praktisch jeder Position der Kamera betrachtet werden.

Das Display der EOS R6 lässt sich vom Gehäuse wegklappen und anschließend drehen. So ist das Sucherbild fast immer zu sehen.

Da sich die Canon EOS R6 an Ihre individuellen Bedürfnisse anpassen lässt, müssen Sie nicht so oft in die Menüs eintauchen. Wenn ja, hat Canon das Kameramenü gestaltet und klar strukturiert, sodass ich mich sehr gut zurechtgefunden habe. Wer seine EOS R6 intensiv nutzt, wird sich freuen, dass drei grundlegende Kamerakonfigurationen definiert werden können. Mit dem Modus-Wahlrad sind sie blitzschnell abrufbar.

Die Ausstattung der EOS R6 ist bis auf wenige kleine Ausnahmen identisch mit der ihrer großen Schwester, der EOS R5. Okay, es fehlt die PC-Sync-Buchse - diese Anschlussmöglichkeit werden heute noch die wenigsten vermissen. Auch die EOS R6 muss mit zwei SD-Speicherslots auskommen, bei der EOS R6 nimmt einer der beiden Slots besonders schnelle „CFexpress Type B“-Karten auf.

Viel wichtiger meiner Meinung nach: Auch die EOS R6 hat alles an Bord, was sie als zweite Generation der EOS R-Reihe so viel besser macht als Canons erster Wurf mit der EOS R (und EOS RP). Zum Beispiel der sehr effektive Bildstabilisator, der einen Gewinn von bis zu +8 EV verspricht. Er hat es mir ermöglicht, mit einer Belichtungszeit von 0,5 Sekunden bei einer Brennweite von 50 Millimetern Aufnahmen von Hand zu machen, die absolut verwacklungsfrei sind. Respektieren Sie Canon!

Eine Verschlusszeit von 0,5 Sekunden zeigt die Kraft des Wassers. Ich hatte kein Stativ zur Hand, der sehr effektive Bildstabilisator der EOS R6 hat mir trotz der langen Belichtungszeit gestochen scharfe Fotos beschert.

Auch die EOS R6 erhält den mit der EOS R5 eingeführten Akkutyp LP-E6NH. Es hat eine um 14 Prozent höhere Kapazität als sein Vorgänger, was nach dem CIPA-Messverfahren für bis zu 510 Fotos reicht. In der Praxis sind deutlich mehr Aufnahmen möglich, einen zweiten Akku habe ich in den Testwochen mit der EOS R6 nicht vermisst. Lob an Canon, dass die EOS R6 mit einer vollen Ladeschale geliefert wird. Ein Reserveakku kann während des Betriebs der Kamera aufgeladen werden. Für den harten Dauereinsatz, bei dem ein Akku vielleicht nicht ausreicht, gibt es den Hochformatgriff BG-R10 für die EOS R6 mit Platz für zwei Energiespender.

Der optionale Batteriegriff BG-R10 verbessert die Handhabung der EOS R6 (und der EOS R5) und verdoppelt die Akkulaufzeit.

Kurzum: Der Funktionsumfang der EOS R6 ist so umfangreich, dass kaum ein Fotograf etwas vermissen wird, allenfalls ein Bordblitz vielleicht. Dies gilt ausdrücklich auch für den Autofokus und die Serienbilder – dazu gleich mehr.

In Sachen Video hat die EOS R6 im Vergleich zur ersten EOS-R-Generation deutliche Fortschritte gemacht. Es nutzt praktisch die gesamte Breite des Sensors zum Filmen. Lediglich ein schmaler Streifen wird nicht berücksichtigt, so dass sich rechnerisch ein sehr leichter Ausschnitt von 1,07x ergibt. Wird bei Videoaufnahmen der elektronische Bildstabilisator eingeschaltet, wird der Bildausschnitt weiter verkleinert – um das 1,2-fache bzw. 1,5-fache bei erweiterter Stabilisierung. Die maximale Videoauflösung der EOS R6 beträgt UHD 4K mit 60 fps bei einer Datenrate von 340 Mbit (4: 2: 2). Die EOS R6 liefert also eine respektable Videoqualität, der Wunsch nach 8K-Video ist bei mir jedenfalls nicht aufgekommen. Für anspruchsvolle Videoproduktionen hat die EOS R6 alle wichtigen Schnittstellen an Bord: Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon, HMDI (auch für externe Recorder).

Die EOS R6 ist mit allen wichtigen Schnittstellen ausgestattet. Sie sind unter etwas fummeligen Gummiklappen gut geschützt.

Sind die Aufnahmen einmal in der Box, bietet die EOS R6 weiterhin Optionen. Für alle, die gerne im Raw-Format aufnehmen – die EOS R6 bietet ihnen zumindest grundlegende Bearbeitungsfunktionen. Besonders gut hat mir gefallen, dass sich die EOS R6 wie eine DSLR zur automatischen Bildsteuerung nach der Aufnahme verhält: Der Sucher zeigt immer noch das aktuelle Livebild; Wenn Sie die Kamera vom Auge nehmen, erscheint die letzte auf dem hinteren Display Foto.

An der EOS R6 sieht man es nicht: Die Technik von Canons aktueller Top-DSLR, der EOS-1D X Mark III, verbirgt sich weitgehend unter ihrer etwas schlichten Plastikhülle. Und das verspricht die gleiche Serienbildleistung und den gleichen schnellen Autofokus wie bei der EOS-1D X Mark III im Live-View (zumindest!) für den rund 4000 Euro günstigeren spiegellosen.

Die EOS R5 hat mir bereits bewiesen, dass Canon jetzt auch den spiegellosen Autofokus verwenden kann. Und die kleine EOS R6 steht ihrer großen Schwester in nichts nach! Das Tracking allein verheißt Gutes, sobald die Kamera nur auf das Motiv gerichtet ist. Das Gesicht von Mensch und (Haus-)Tier wird sofort erkannt und mit einem Markierungsrahmen versehen. Auch wenn es so dunkel ist, dass Sie Ihre Hand kaum vor Ihren Augen sehen können.

Hier übt der Kater Sunny (elf Wochen alt) das Springen aus der Deckung. Das teilweise verdeckte Gesicht ist für den Eye AF der EOS R6 kein Problem; es ist zuverlässig fokussiert.

Beeindruckend ist auch, wie schnell das Tracking auf Veränderungen des Motivs reagiert. Der Babykater Sunny hat gerade in die Kamera geschaut; ein Auge wird im Sucher als Fokusziel markiert. Jetzt dreht der Kleine den Kopf und die Markierung ändert sich blitzschnell. Und dann schaut er zurück zum Fotografen – nur einen Wimpernschlag später erscheinen die Markierungen auf den Augen wieder im Sucher der EOS R6.

Das Motiv zu erkennen und zu markieren ist das eine. Zuverlässig zu fokussieren und den Fokus anzupassen ist jedoch das andere. Aber keine Sorge – was die EOS R6 erkannt hat, fokussiert sie auch. Damit das AF-System der EOS R6 optimale Bedingungen für den Test bekommt, habe ich es mit dem sehr guten und schnellen RF 70-200mm F2.8L IS USM bestückt.

Die EOS R6 kann mit einer Bildserie zeigen, wie schnell der Fokus eingestellt wird. Mit bis zu 20 Bildern/Sekunde (bei vollelektronischem Verschluss) stellt sie eine beeindruckend hohe Geschwindigkeit ein. Der mechanische Verschluss schafft immer noch 12 Bilder/Sekunde.

Sonniges Springen: Mit bis zu 20 Bildern/Sekunde zeichnet die EOS R6 praktisch jede Phase einer schnellen Bewegung auf.

Serienbilder mit getracktem Fokus – das ist ein Fall für Redaktionshündin Janna. Der Labrador Retriever holt das auf die Wiese geworfene Spielzeug zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk zurück. Und genauso zuverlässig hält die EOS R6 den Fokus auf Jannas Kopf- und Augenpartie. Es gibt kaum ein Foto in der Serie, bei dem der Fokus nicht perfekt ist – beeindruckend! Auch nicht, wenn Jannas Gesicht im Sucher vollformatig ist und das RF 70-200mm F2.8L IS USM seinen engsten Fokuspunkt erreicht hat.

Die EOS R6 hält Janna beim Apportieren zuverlässig im Fokus. (Klicken Sie auf das Bild, um den 100%-Bereich zu öffnen)

Der Autofokus der EOS R6 macht nicht nur Spaß, weil er so schnell und zuverlässig arbeitet – sondern auch, weil er relativ einfach zu konfigurieren ist. Und das nicht, weil es wenig zu mieten gibt. Nein, das AF-System der EOS R6 lässt sich sehr feinfühlig auf die unterschiedlichsten Motivsituationen einstellen. Aber Canon hat vier verschiedene Anwendungsfälle geschickt vorkonfiguriert, die leicht angepasst werden können.

Tief beeindruckt hat mich der Autofokus der EOS R6 – aber auch die Serienbildleistung. Wenn es um schnelle Bildserien geht, steht sie ihrer großen Schwester, der EOS R5, in nichts nach. Der Pufferspeicher der Kamera scheint schier unerschöpflich zu sein, selbst sehr lange Bildserien von vielen Sekunden Dauer bringen der EOS R6 nichts aus der Fassung.

Bei 12 Bildern/Sekunde verspricht Canon einen Puffer für über 1000 JPEG- oder 240 Raw-Dateien. Ich habe den Auslöser nicht so lange gedrückt gehalten, um zu sehen, ob es stimmt. Auf jeden Fall habe ich die EOS R6 nicht gestolpert. Und während der Übertragung des Pufferinhalts auf die Speicherkarte bleibt der Betrieb nicht stehen – die EOS R6 bleibt jederzeit voll funktionsfähig und reagiert blitzschnell auf alle Benutzereingaben.

Bei der EOS R5 hat mir der vollelektronische Verschluss mit ausgeprägtem Rolling-Shutter-Effekt etwas Kummer bereitet. In diesem Punkt verhält sich die EOS R6 deutlich gutmütiger, Verzerrungen sind hier kaum wahrnehmbar.

Rolling-Shutter-Effekte sind bei der EOS R6 mit elektronischem Verschluss nur schwach ausgeprägt.

Der Bildsensor der EOS R6 hat eine Auflösung von 20 Megapixeln. Damit liegt sie knapp unter der Klasse der 24-Megapixel-35mm-Kameras, zu der die Panasonic Lumix DC-S5 (Straßenpreis ca. 2000 Euro), die Nikon Z 6II (ca. 2000 Euro) oder die mittlerweile etwas veraltete Sony Alpha 7 III gehören (ca. 1750 Euro). Kann die EOS R6 trotz ihrer wenigen Pixel in dieser Klasse mithalten? Und wie gut passt das im Bausatz recht günstige Allround-Zoom RF 24-105mm f/4,0-7.1 IS STM zur EOS R6 (beide zusammen ca. 3000 Euro)?

Das RF 24-105mm f/4,0-7.1 IS STM (hier verlängert auf eine maximale Brennweite von 105 Millimetern) macht auf der EOS R6 eine gute Figur.

In puncto Schärfe und Detailtreue zeigt das relativ günstige Kit-Objektiv kaum Schwächen. Klar, bei kürzeren Brennweiten nimmt die Schärfe zum Rand hin etwas ab. Aber die "nur" 20 Megapixel der EOS R6 sind gnädig: Man muss sehr genau hinschauen, um den Abfall am Rand zu erkennen.

In puncto Schärfe und Details muss sich das RF 24-105mm f/4.0-7.1 IS STM nicht verstecken. (Klick ins Bild öffnet 100% Ansicht)

Das RF 24-105mm 1:4.0-7.1 IS STM zeigt kaum digital korrigierbare Abbildungsfehler. Probleme mit Farbsäumen an kontrastierenden Kanten (chromatische Aberration), Vignettierung oder Verzeichnung sind kaum zu erkennen. Zumindest nicht in den fertig gekochten JPG-Dateien. Die Raw-Rohdateien zeigen jedoch, dass Canon dem Objektiv digital hilft. Ansonsten wären Verzerrungen und Vignettierung besonders in der Weitwinkelstellung des Zooms sehr ausgeprägt.

Die Animation zeigt die Verzerrung des RF 24-105mm f/4.0-7.1 IS STM am kurzen Ende ohne Korrektur im Vergleich zum in Lightroom hinterlegten Korrekturprofil.

Und was kann die EOS R6 zur Bildqualität beitragen? Immerhin stammt ihr 20 Megapixel Sensor von der EOS-1D X Mark III, spart aber den speziellen Tiefpassfilter der Top-DSLR.

Für mich sticht die herausragende Leistung der EOS R6 bei sehr hohen ISO-Werten heraus. ISO 12.800 ist meiner Erfahrung nach der Wert, bei dem sich bei Kleinbildkameras die Spreu vom Weizen trennt. Die EOS R6 nimmt es mit einem Schulterzucken. Klar, die JPEGs sind etwas grober und weniger detailliert als bei der Grundempfindlichkeit dieser hohen ISO-Stufe. Aber noch brauchbar. Und das ist noch nicht alles: Auch Fotos mit ISO 25.600 sind bei richtiger Belichtung noch sehr gut. Vielleicht nicht mehr die JPEGs, die jetzt viel Kontrast und Mikrodetails verlieren. Aber auf jeden Fall die Rohdateien, aus denen sich selbst mit ISO 25.600 erstaunlich viel extrahieren lässt.

Aufgenommen bei ISO 25.600. Das Raw (entwickelt in Lightroom, entrauschen mit DxO Photo Lab 4) zeigt erstaunlich viele Details und ist nahezu frei von Artefakten. Das JPEG der Kamera ist weniger detailliert und sieht grober aus.

Dass die EOS R6 mit sehr hohen ISO-Werten zurechtkommt, liegt sicherlich zu einem großen Teil an ihrem nur mäßig hochauflösenden Sensor. Der Pixelabstand beträgt hohe 6,6 µm – bei der EOS R5 mit 45 Megapixeln sind es nur noch 4,4 µm. Große Sensorzellen sind einfach lichtempfindlicher, was sich auch in einem entsprechend hohen Dynamikbereich widerspiegeln soll. Auch in diesem Punkt enttäuscht die EOS R6 nicht. Solange die ISO-Empfindlichkeit moderate Werte nicht überschreitet, lassen sich Tapering-Tiefen praktisch immer speichern und glänzen mit differenzierten Tonwertabstufungen.

Die EOS R6 kann große Hell-Dunkel-Unterschiede im Bild verarbeiten.

Obwohl ich (noch) am liebsten im Raw-Format aufnehme – mit der EOS R6 ist das kaum mehr nötig. Die JPEGs der Kamera machen überraschend selten Lust auf Nachbearbeitung. Lediglich bei der Rauschunterdrückung liefert Software auf dem Rechner mit steigenden ISO-Werten sichtbar bessere Ergebnisse.

Alles in allem hat die Bildqualität der EOS R6 auf mich einen sehr guten Eindruck gemacht. Klar, das Kit-Zoom RF 24-105mm f/4.0-7.1 IS STM ist nicht ganz perfekt, aber mit seinem geringen Gewicht ist es ein guter ständiger Begleiter der EOS R6. Die Kamera selbst besticht durch ihre beeindruckende High-ISO-Leistung und liefert trotz ihrer etwas geringen Auflösung Fotos in nobler Qualität. Allerdings bietet die EOS R6 mit ihren 20 Megapixeln nicht allzu viele Reserven für einen Bildausschnitt.

In schwierigen Situationen (hier bei direktem Gegenlicht) zeigt das RF 24-105mm f/4,0-7.1 IS STM kleine Störungen, die durchaus reizvoll sein können.

Die Canon EOS R6 gehört zu den Kameras, die man beim Blick in den Prospekt leicht unterschätzen kann: Nur 20 Megapixel? Also was, sie reichen locker für einen A3-Druck in feinster Qualität. Statt Auflösung wuchert die EOS R6 mit anderen Qualitäten: mit einem Autofokus, der wohl der beste seiner Klasse ist. Mit einer sehr hohen Serienbildrate gepaart mit einem schier unerschöpflichen Pufferspeicher. Und bei einer sehr guten Bildqualität sollten hohe ISO-Werte nötig sein.

Für mich waren die Testtage mit der EOS R6 (und dem RF 24-105mm f/4.0-7.1 IS STM wie Ausflüge mit meinem besten Kumpel: unkompliziert und zuverlässig. Es gab nichts, was mit der EOS R6 nicht möglich war toll, wenn es um Actionmotive und plötzliche Schnappschüsse geht, daher ist es für mich in Ordnung, dass die EOS R6 beim Preis pro Pixel nicht ganz so gut abschneidet.

„Mach dein Hobby nie zum Beruf“, hat mir mein Großvater einmal geraten. Ich habe mich nicht wirklich daran gehalten: Die Fotografie war für mich seit meiner frühen Jugend ein liebes Hobby; Als Fachjournalistin begleitet sie mich, seit ich mich Ende der 90er Jahre für Bildbearbeitungssoftware begeisterte. Photoscala habe ich im Sommer 2015 übernommen, leider lag meine eigene Kamera seitdem viel zu oft im Schrank.

Schön, dass sich dieser Test explizit auf die altbackenen, fummeligen Gummiabdeckungen der Schnittstellen bezieht. Ein besonderes Ärgernis, wenn man sie öfter benutzen muss/will.

Andere Hersteller sind in dieser Hinsicht seit Jahren fortschrittlicher und bieten ihren Nutzern stattdessen einfach zu bedienende Drehflügeltüren.

Abgedichtete Klapptüren sollten meiner Meinung nach 2021 in diesem Preissegment zur Kamera-Grundausstattung gehören, insbesondere bei einem der führenden Hersteller wie Canon!

Off-Topic: Ist das Schloss Trausnitz in Landshut?

Das Ding ist wirklich nicht schön. Wenn Canon das nicht selbst kann, könnten sie dann nicht einfach bei Hassy oder Leica kopieren?

Der Kritik am Design kann ich mich nur anschließen. Doch selbst Nikon hat es nicht geschafft, den Umstieg auf das spiegellose System mit einem zeitgemäßen Design zu verbinden. Der Sucherbuckel ist bei beiden grausam. Canon-Kameras waren nie wirklich schön und die einzig nette Nikon war die f2.

Mit dem X-System hat Hasselblad wahrlich eine Designikone wieder auf die Straße gebracht, doch leider hinkt die Technik nun hinterher. Das Design des H-Systems hingegen ist eine extrem müde Weiterentwicklung der guten alten analogen 500er Serie. Trotz oder gerade wegen all der stark stilisierten Tradition sieht Leicas M-Design immer noch fantastisch aus, die SL ist zu groß und zu kastenförmig, die S sieht nur auf Bildern einigermaßen gut aus, in der Natur ist sie klobig und zu rund . Perfekt gestylt sind dagegen der Q2 und der CL. Stilistisch kann die PhaseOne Kamera nur mit dem Schriftzug auf dem Sucher überzeugen. Eine Augenweide hingegen ist die alte Hy6 von Rollei und Sinar, allerdings nur mit dem Lichtschachtfinder und leider die Neuigkeit von gestern.

Mit der GFX100S, der XT4 oder der E4 ist es Fuji höchstwahrscheinlich gelungen, Design, Technik, Bedienung und Handlichkeit zu einem stimmigen Ganzen zu vereinen, sofern einem die Zifferblätter gefallen. Ich mag sie. Schöne Handwerkzeuge bietet Sonys 7R auch in Verbindung mit den neuen Sigma-Objektiven der I-Serie. Sowohl Fuji als auch Sony haben stilistisch nicht wirklich etwas Neues und Unverwechselbares geschaffen. Das Sigma fp hätte das Zeug zu einem Designwunder, wenn es in seiner Modularität ausgefeilter und weiterentwickelt wäre.

Was haltet ihr von der Fujifilm X-Pro3? Für mich eine der schönsten Kameras. Ich persönlich habe eine X-T4.

Die XPro3 ist eigentlich schön, aber das "Original" von Leica ist noch schöner, um mit einem modifizierten Zitat aus der Märchenwelt zu antworten. Das heißt aber nicht, dass die Leica besser ist. Abgelehnt von der Sensorgröße finde ich die Fuji XPro3 technisch gelungener und einfacher zu bedienen.

Auf der Suche nach einer optimalen Kamera bin ich leider noch nicht fündig geworden. Mein Kompromiss war eine Sony 7R4 und da es ein Kompromiss ist, muss ich mit zahlreichen "Mängeln" leben. Das Aussehen der Kamera war definitiv ein Kaufkriterium, wenn auch bei weitem nicht das wichtigste.

Um nur ein kleines Beispiel zu nennen: Die Canon R5 hat einen Vorhang vor dem Sensor, der sich beim Ausschalten der Kamera schließt. Das Sony 7R4 hat nicht einmal ein Sensorreinigungssystem, das beim Ein- oder Ausschalten automatisch aufgerufen wird, wie es bei Fuji der Fall ist. Dadurch gibt es immer wieder Stellen, die bei unvorsichtigem Objektivwechsel oft schwer zu retuschieren sind. Oder das Löschen von Bildern: Einzeln oder manuell ausgewählte Bilder funktionieren, alle Bilder nicht - aber bei Canon oder Fuji schon.

Davor hatte ich die Fuji XT2 neben der Canon 5dsr. Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Fuji XT4.

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