AVM Fritz Powerline 1260E Set im Test: LAN & WLAN via Steckdose - PC-WELT

2022-10-09 22:04:50 By : Ms. Stella Lee

Es gibt verschiedene Methoden, um im Haus oder in der Wohnung ein Netzwerk aufzubauen. Die Ethernet-Verkabelung über mehrere Stockwerke in verschiedene Räume macht einzig bei einem Neubau oder einer Renovierung Sinn. WLAN mit einem Router und entsprechenden Repeatern ist eine Alternative. Doch je nach baulichen Gegebenheiten mit dicken Wänden und Decken geht zu viel Reichweite verloren und Sie müssten unzählige Repeater in Reihe schalten. Das ist teuer und wenig zweckmäßig. Genau dann sollten Sie zur bewährten Powerline-Technik greifen:

Damit bauen Sie ein stabiles Netzwerk über die Stromleitung auf und bringen in vom Router weit entfernten Räumen Geräte wie Fernseher, Spielekonsolen und PCs ins Internet. Sollen auch Smartphone und Tablets eingebunden werden, bietet sich das AVM Fritz Powerline 1260E Set an. Die beiden Adapter im Set schicken Daten über die Stromleitung durch das Haus und reichen sie per WLAN im 2,4/5-GHz-Band mit bis zu 1.200 MBit/s und Gigabit-LAN weiter. Das reicht locker für Videostreaming und andere datenhungrige Aufgaben aus. Die Einbindung ins Fritzbox-Heimnetzwerk erfolgt mittels WPS ohne manuelle Konfiguration.

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Hier geht es zum ausführlichen Vergleichs-Test der Powerline-Adapter

Das AVM Fritz Powerline 1260E Set besteht aus zwei Adaptern: Der 1220E fungiert als Sender, der 1260E als Empfänger. Schon auf den ersten Blick werden die Unterschiede deutlich: Nur der 1220E besitzt eine Steckdose für den gebräuchlichen Steckertyp F inklusive Netzfilter. So lassen sich auch mehrere elektrische Geräte über eine Mehrfachsteckerleiste an die Steckdose anschließen, ohne dass der Stromkreis überlastet wird oder die Sicherung im Verteilerkasten auslöst. Weiteres Unterscheidungsmerkmal: Am 1220E gibt es die drei LEDs Power, LAN und Powerline+Security – am 1260E hingegen WLAN, Powerline und Connect. Anhand der Leuchtdioden sehen Sie, ob die Adapter erfolgreich verbunden sind und ob WLAN am 1260E bereit ist.

An der Unterseite des 1220E gibt es zwei Gigabit-LAN-Ports für die festverkabelte Verbindung zum Internetrouter und einem Endgerät. Am 1260E gibt es nur einen LAN-Anschluss. Sollen mehrere Geräte wie Smart-TV, NAS und Spielekonsole festverkabelt angeschlossen werden, benötigen Sie einen zusätzlichen Router oder Netzwerk-Hub, der mit vier nutzbaren Ports bereits ab rund 20 Euro zu haben ist.

Mit der kostenlose Software Fritz Powerline verwalten Sie die Powerline-Adapter. Sie können den Namen ändern, Updates laden und einige wenige Einstellungen ändern. Dank WLAN lässt sich der 1260E auch über die Fritzbox verwalten und über seine IP-Adresse browserbasiert ansteuern. In Fritz-OS spielen Sie dann etwa auch ein Update ein. Zum Testzeitpunkt war die Version 7.29 aktuell. Der 1220E wird über die Powerline-Software aktualisiert.

Die beiden Powerline-Adapter von AVM sind grundsätzlich mit Powerline-Adaptern der 1200-, 500- und 200-MBit/s-Klasse kompatibel, sofern diese den Standard IEEE P1901 sowie Homeplug AV2 unterstützen. Das bedeutet auch, dass Sie auch ältere beziehungsweise andere Powerline-Adapter im Verbund mit dem 1220E beziehungsweise 1260E nutzen können.

Die im Set verkauften Powerline-Adapter von AVM sind bereits ab Werk vorkonfiguriert. Das bedeutet, dass das Netzwerk über die Stromleitung automatisch aufgebaut und verschlüsselt wird, damit Dritte den Datenverkehr nicht abhören können.

Die Einrichtung des Powerline-Sets ist schnell erledigt. AVM liefert zwei Netzwerkkabel mit je 1,80 Metern Länge mit. So können Sie gleich loslegen und Geräte an den entfernten Powerline-Adapter anschließen. Stecken Sie den Adapter 1220E in eine Steckdose und verbinden Sie das Gerät mithilfe eines Netzwerkkabels mit der Fritzbox (oder einem anderen Router). Stecken Sie den zweiten Powerline-Adapter ebenfalls in eine Steckdose in der Nähe der Fritzbox und warten Sie, bis die Anzeige neben „Powerline“ dauerhaft grün leuchtet.

Ratsam ist, die drahtlose Einbindung ins Netzwerk über Mesh durchzuführen. Drücken Sie an Ihrer Fritzbox die Taste „Connect/WPS“, „WPS“ oder „WLAN“ – die genaue Bezeichnung hängt vom verwendeten Modell ab. Dann drücken Sie am Powerline-Adapter 1260E die Taste „Connect“. Die drei Dioden blinken nun. Sobald die beiden Anzeigen „WLAN“ und „Powerline“ wieder dauerhaft leuchten, sehen Sie in der Konfigurationsmaske Ihrer Fritzbox unter „Heimnetz – Mesh“ nach, ob der Powerline-Adapter mit dem Mesh-Symbol versehen ist. Nun werden alle WLAN-Einstellungen wie WLAN-Schlüssel automatisch übernommen. Das kombinierte Powerline/WLAN-Netzwerk ist startklar und Sie können den zweiten Adapter in einer weiter entfernten Steckdose platzieren und Geräte via LAN-Kabel verbinden. Mit dem Smartphone beziehungsweise Tablet kommen Sie via 1260E drahtlos ins Internet.

Unsere Testumgebung besteht aus zwei Bereichen: Wir verbinden die Powerline-Adapter zuerst in einer Altbauwohnung in zwei circa 20 Metern entfernten Steckdosen. Danach nehmen wir das Set in einem massiven 1970er-Jahre-Haus in Betrieb. Der 1220E befindet sich in der ersten Etage. Im dritten Stock wird der 1260E in Position gebracht. Von den theoretisch möglichen 1.200 Mbit pro Sekunde kamen in der Wohnung etwas weniger als 250 MBit/s an. Im Haus haben wir am Empfänger rund 70 MBit/s gemessen. Das reicht für Streaming-Anwendungen aus. Beim WLAN sind die Datenraten entsprechend.

In unseren Testumgebungen überzeugt das AVM Fritz Powerline 1260E Set – Wunderdinge darf man bei der Bandbreite nicht erwarten. Sie ist zufriedenstellend und reicht für die üblichen Einsatzgebiete vollkommen aus. Erfahrungsgemäß hängt die tatsächliche Geschwindigkeit stark von den baulichen Gegebenheiten und anderen Elektrogeräten im Stromnetz ab. Bei einem Neubau mit einer moderner Verkabelung ist die Bandbreite meist höher als bei einer alten Elektroinstallation. Gut gelöst hat AVM die Einrichtung: Sie ist auch für Einsteiger rasch erledigt.

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