QEUS APS 1204 im Test: Superschlanke Lautsprecher für Stereo-Junkies - 4K Filme

2022-09-04 02:33:17 By : Ms. Ava Ye

Der noch unbekannte Hersteller QEUS präsentiert mit dem APS 1204 ultraflache Lautsprecher, die in ihrer Kompaktheit unübertroffen sind. Wir haben das neue 2.1 Stereo-System ausführlich getestet.

Der Aufbau der QEUS APS 1204 Stereo-Lautsprecher kann auf jeden Fall als „einmalig“ beschrieben werden. Uns ist zumindest kein ähnliches Konzept bekannt. Die schmalen Lautsprecher messen gerade einmal 3.8 cm in der Breite und 2.2 cm in der Tiefe. Die Länge beträgt je nach Modell 1 Meter (APS 1003) oder 1.2 Meter (APS 1204).

Die Höhe der Lautsprecher gibt auch die Anzahl der verbauten Magnetostat-Schallwandler vor. In der 1.2-Meter Variante sind vier, in der anderen „nur“ drei verbaut. Beide Varianten sind in Weiß und Schwarz erhältlich. Die Lautsprecher werden mit einem ein ELAC S10EQ Subwoofer (Schwarz) ausgeliefert. Allein für den Subwoofer zahlt man bereits 599 Euro (UVP).

Installation des QEUS APS 1204 Im Lieferumfang der QEUS APS 1204 ist eine Wandhalterung inkl. Schablone enthalten. Die Lautsprecher können so dezent an der Wand neben einem Fernseher oder Leinwand angebracht werden. QEUS arbeitet auch an Halterungen, damit die Lautsprecher frei stehend im Raum platziert werden können. Die Wandhalterung ist sehr einfach zu montieren, erlaubt es den Lautsprecher einzudrehen und baut nur minimal auf.

Der Aufbau beträgt gerade einmal 22mm. Netter Nebeneffekt der Wandmontage ist, dass fast kein Bafflestep-Effekt (Einbruch des Frequenzgangs durch Beugung um das Lautsprechergehäuse mit anschließender Reflexion und Auslöschung von Schallanteilen) auftritt und die Wand zur Hilfe genommen wird, um möglichst viel Grundton zu erzeugen.

Der Hersteller verspricht in für dieser Preisklasse ungewöhnlich gute Phasenkorrektur. Dies kommt durch das Wandlerkonzept zu Stande – einem Flächenstrahler. Bauartbedingt bündelt der Schall vertikal sehr stark und strahlt horizontal sehr breit ab. Das Abstrahlverhalten wird mit 160° horizontal und mit 40° vertikal angegeben. Unsere Messung zeigt einen Bereich von +-60° horizontal (weiter wurde nicht gemessen) Es ist sehr gleichmäßig sowohl messtechnisch, als auch klanglich deutlich wahrnehmbar.

Prima ist auch, dass der Lautsprecher keine komplexe Last für den Verstärker darstellt, sondern fast wie ein realer Widerstand angesehen werden kann. Somit ist es egal ob der Lautsprecher an einem normaler Leistungsstärkster oder an einen Röhrenverstärker geklemmt wird. Im Lieferumfang ist natürlich auch eine Frequenzweiche sowie alle benötigten Kabel enthalten, so dass man die Lautsprecher mit nur zwei Lautsprecher-Kabel an den AV-Receiver oder Stereo-Verstärker anschließen kann. Leider gibt es keine anderen Möglichkeiten die Lautsprecher anzuschließen, weder optisch-digital, Cinch oder HDMI.

Die Frequenzweiche besitzt Filter erster Ordnung (6db) und hat damit eine perfekte Phasenlage. Unschön ist allerdings der starke Peak bei 315hz und der starke Hochtonabfall ab 8kHz. So spielt der Lautsprecher ohne elektrische Entzerrung weit unter seinen Möglichkeiten, hört sich sehr dumpf und und wenig lebendig an vor allem durch den stark betonten Grundton.

Hier gibt es ab Werk auf jeden Fall noch Luft nach oben. Obwohl das Lautsprechergehäuse sehr schmal und optisch sehr ansprechend ist, kann der Lautsprecher in Sache Lautstärke punkten, da die Membranfläche größer ist, als man im ersten Moment vermutet. So erreicht das System 103db, was für die meisten Wohnräume ausreichen sollte um Musik oder Audiosignale vom Fernseher zu genießen.

Der Elac S10EQ Subwoofer passt hier gut zum Konzept, er besitzt ein Passivradiator und ein 250mm Langhubchassis. Die Leistung wird mit 200Watt RMS und 400Watt in der Spitze angegeben. Der Subwoofer wird per Smartphone/Tabletapp integriert.

Die Elac App hat sich bei unserem Gerät leider nicht auf Anhieb mit unseren Endgeräten verbunden. Es mussten 3 Geräte benutzt werden, um überhaupt auf das Gerät zugreifen zu können. (iPad, iPhone und Android Smartphone) Nur mit dem Tablet hat es dann nach mehrmaligen Reset funktioniert, bei den anderen Geräten war keine Verbindung möglich. Ob der Fehler am Subwoofer, an den Geräten oder der App-Software lag, können wir leider nicht nachvollziehen. Bei einem zweiten Sample hat die Verbindung zwischen Smartphone (iPhone 8s) und dem ELAC auf Anhieb geklappt.

Warum ein Subwoofer nur per App bedient werden kann ist nicht ganz nachvollziehbar, soll den Nutzer aber womöglich dazu bewegen, den Equalizer und die automatische Kalibrierung der App zu nutzen, die am Ende wohl bessere Ergebnisse abliefert. Wenn wir etwas zu bemängeln hätten, dann wäre das der fehlende Netzschalter. Die Anbindung an den QEUS Lautsprecher war dann aber sehr einfach zu bewerkstelligen

Im Großen und Ganzen ist dem Hersteller QEUS ein interessantes Konzept geglückt, das Anhänger finden wird, die Wert auf Ästhetik im Wohnzimmer und auf guten Klang legen. Die unverbindliche Preisempfehlung von 1.299 Euro wirkt auf den ersten Blick recht hoch, wenn man den UVP des Subwoofers von 599 Euro abzieht, bleiben noch 700€ für das Lautsprecher-Paar übrig. 350€ für einen innovativen Lautsprecher mit so gutem Abstrahlverhalten ist definitiv gerechtfertigt.

Ansonsten gehört diese Neuheit auf jeden Fall in die Kategorie „Muss man gesehen und gehört haben“. Richtig eingestellt kann man bei der Wiedergabe von Musik wirklich von Genuss sprechen. Auch in Verbindung mit einem Fernseher oder Projektor macht das 2.1-System durchaus Sinn. Mit den Lautsprechern kommt der Klang nämlich direkt aus der Richtung des Bildes und nicht darunter, wie es oft bei integrierten Down-Firing-Lautsprechern, Center-Speakern oder Soundbars der Fall ist. Für uns ein deutlicher Mehrwert.

Über das Design kann man sich natürlich streiten, aber dezenter wird man einen Lautsprecher nicht installieren können. Noch besser wäre es, wenn der Hersteller noch 1-2 mehr Farboptionen bereitstellt.

Von uns bekommt der QEUS APS 1204 einen Daumen nach oben. Es bleibt aber leider Potential auf der Strecke. Wir hoffen, dass unsere Messungen vielleicht dazu beitragen, dass das Gerät in Zukunft „Out-of-the-Box“ noch etwas besser klingt.

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