Auf den richtigen Netzfilter kommt's an: Nie wieder ungewolltes Auslösen des Fehlerstrom-Schutzschalters - Messen + Testen - Elektroniknet

2022-05-28 09:28:12 By : Ms. christal wang

Die auf der PreLeak-Technologie basierenden Netzfilter von EPA ermöglichen es erstmals, Maschinen ein- und auszuschalten, ohne dass der Fehlerstrom-Schutzschalter ungewollt auslöst. Der Grund: Die Filter erzeugen weder beim Zu- noch beim Abschalten einen Differenzstromimpuls.

Klack! Dieses Geräusch kennen und – je nach Häufigkeit des Hörens – fürchten viele Maschinen- und Anlagenbetreiber, denn es bedeutet, dass der Fehlerstrom-Schutzschalter wieder einmal ausgelöst hat. Die Gründe hierfür können so vielfältig sein wie das Einsatzgebiet der jeweiligen Maschine oder Anlage. Doch vernimmt man das unliebsame Geräusch direkt nach dem Einstecken des CEE-Steckers oder der Betätigung des Hauptschalters, so liegt der berechtigte Verdacht nahe, dass diese Handlung etwas damit zu tun haben könnte.

Wenn dem so ist, ergibt sich daraus leider noch ein zweites Problem: Denn was einmal eingesteckt oder eingeschaltet wurde, muss zwangsweise auch irgendwann wieder ausgesteckt oder ausgeschaltet werden und konfrontiert die verantwortliche Person potenziell ein weiteres Mal mit einem ungewollt auslösenden FI und der damit einhergehenden Störung des Betriebs.

Doch was genau ist die Ursache des Problems? Das Symptom ist der – seiner Funktion nach zwar richtig, jedoch – ungewollt auslösende Fehlerstrom-Schutzschalter. Das ist offensichtlich. Macht man sich klar, dass er dann auslöst, wenn er sich mit zu hohen Differenzströmen konfrontiert sieht, ist auch der nächste Schritt der Fehlersuche klar: Die Höhe dieser Ströme muss messtechnisch ermittelt werden, um sich ein konkreteres Bild der Situation machen zu können.

Üblicherweise würde man für die Messung des Differenzstroms zu einer Strom- oder Leckagezange greifen. Weil Messzangen aber nur einen Istwert anzeigen, der einer gewissen Trägheit unterliegt, ist es mit ihnen nicht möglich, der Ursache der Auslösung im Moment des Kontaktherstellens von Stecker oder Schalter näher zu kommen. Ein geeignetes Mittel für solch eine Messung wäre ein Oszilloskop mit passender Messzange – hier ist der Messaufbau allerdings vergleichsweise aufwändig. Deutlich einfacher geht es mit dem Mess- und Analysesystem Leakwatch von EPA – es verfügt über eine sogenannte Trigger-Funktion, mit der eben jener Auslösemoment aufgezeichnet und im Anschluss analysiert werden kann.

Der Problemlöser als Problem

Betrachtet man eine solche Aufzeichnung, wird man feststellen, dass der Problemverursacher ein Bauteil ist, das eigentlich ein Problemlöser sein sollte: das EMV-Filter. Von diesem können Ableitströme ausgehen, die sogar Fehlerstrom-Schutzschalter mit Nennfehlerströmen von 300 mA oder 500 mA auslösen lassen. Doch wie kommt das? Hierzu ist etwas Theorie nötig:

Bei einem Netzfilter ist es wie bei anderen Filtern auch: Das Nutzmedium – hier der Strom – wird gefiltert und kann danach „gesäubert“ weiterverwendet werden. Das Filtergut – der herausgefilterte Teil (der Störstrom) – muss irgendwo hin transportiert werden, damit das Filter dauerhaft arbeiten kann. Beim Netzfilter erfolgt diese „Entsorgung“ über die permanente Ableitung zur Erde, wodurch ein Differenzstrom erzeugt wird. Während des Betriebs ist dieser erzeugte Strom so klein, dass er vernachlässigt werden kann. Beim Zu- bzw. Abschalten jedoch entsteht durch den mechanischen und niemals vollständig synchronen Vorgang des Kontaktherstellens (in Kombination mit der Phasenasymmetrie des Netzes) ein kurzer Impuls, der den Fehlerstrom-Schutzschalter zum Auslösen bringen kann.

Die in den Netzfiltern der Baureihe EPA NF-KC-LKY integrierte PreLeak Technology ist eine Entwicklung von EPA. Mit dieser weltweit einmaligen Technologie ist es gelungen, eine komplett neue Generation von Netzfiltern zu entwickeln, die weder beim Zu- noch beim Abschalten einen Differenzstromimpuls erzeugen. Sporadisch auslösende Fehlerstrom-Schutzschalter gehören mit diesen der Vergangenheit an, und dem gefürchteten „Klack!“ wird ein großer Teil seines Schreckens genommen.

Die EPA GmbH (EPA steht übrigens für EMV – Produkte – Antriebe) wurde 1988 als Vertriebsgesellschaft für Frequenzumrichter gegründet. Durch den untrennbaren Zusammenhang zwischen der elektrischen Antriebstechnik und der EMV wurde 1995 das Produktportfolio um Funkentstör-Komponenten erweitert und mit der Herstellung von EMV-Filtern aus eigener Entwicklung begonnen. Inzwischen ist EPA ein bekannter Markenname, wenn es um hochwertige Netzfilter und EMV-Produkte geht. Angetrieben durch die steigende Bauteildichte der Leistungselektronik und den vermehrten Einsatz allstromsensitiver Fehlerstrom-Schutzschalter hat sich das mittelständische Familienunternehmen in den vergangenen 15 Jahren zu einem der führenden Unternehmen in der Ableitstromtechnik entwickelt. EMV-Messungen, Inbetriebnahmen sowie individuelle Beratung und kundenspezifische Sonderlösungen runden das Portfolio ab.   

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